- Rettungspaket für Flugbranche
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- BYD will Lithium-Minen kaufen
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die Corona-Pandemie hat die Flugbranche weltweit hart getroffen, doch nirgendwo so heftig wie die Fluggesellschaften in China. Unzählige Verbindungen mussten aufgrund der Lockdowns gestrichen werden. Fotos von „Flugzeugfriedhöfen“, auf denen hunderte Maschinen gelagert werden, machten auf Social Media die Runde. Während in China der Inlandsverkehr in den vergangenen zwei Jahren die meiste Zeit normal lief, fanden internationale Flüge so gut wie gar nicht statt. Hinzu kommen ein schwacher Yuan, hohe Kerosin-Kosten und der mysteriöse Absturz in Guangxi, wie Christian Domke-Seidel berichtet. Die Regierung schnürt jetzt ein neues Rettungspaket. Wenn Deutschland die Lufthansa rettet, dann rettet China seine durchweg teilstaatlichen Airlines erst Recht.
Der Konsum und die Zurschaustellung von Statussymbolen war lange eine der letzten großen Freiheiten in Chinas Internet. Doch das Prahlen mit teuren Taschen, Uhren, Autos oder Make-up ist dem Staat mehr und mehr ein Dorn im Auge, berichtet Ning Wang. Die Zentralregierung propagiert den „gemeinsamen Wohlstand“ (Common Prosperity). Der maßlose Reichtum einer Minderheit soll begrenzt werden. Große Lifestyle-Plattformen wie Xiaohongshu erklären, noch energischer gegen die Online-Angeberei bestimmter Luxus-Influencer vorgehen zu wollen. Das trifft auch westliche Luxus-Marken, darunter deutsche Autobauer im Premiumsegment, die die immense Reichweite dieser Online-Sternchen nur zu gern genutzt haben.
Viele neue Erkenntnisse!
Felix Lee

Analyse
Flugbranche braucht Rettungspaket

Während westliche Fluggesellschaften wie die Lufthansa auf eine Erholung zusteuern, rutscht Chinas Luftfahrtindustrie erst jetzt so richtig in die Krise. Die strenge Zero-Covid-Strategie der Kommunistischen Partei hat zu einem Einbruch der Zahl der Inlandsflüge geführt. Zugleich ist der internationale Verkehr wegen der Reisebeschränkungen fast zum Erliegen gekommen. Im Vergleich zum Januar 2020 ist der internationale Flugverkehr chinesischer Airlines um 90 Prozent eingebrochen. Ein umfangreiches Rettungspaket soll dem Sektor jetzt wieder Aufwind geben.
Notkredite in Höhe von 150 Milliarden Yuan (gut 20 Milliarden Euro) sollen nun helfen, die Durststrecke zu überbrücken. Außerdem will der Staat die Fluglinien dabei unterstützen, Anleihen im Wert von 200 Milliarden Yuan (30 Milliarden Euro) am Markt zu platzieren. Diese Hilfen kommen zusätzlich zu Subventionen, die bereits ausgezahlt werden und in knapp zwei Monaten auslaufen. Mit ihnen werden gezielt die höheren Ölpreise und Corona-Ausfälle ausgeglichen.
Die Probleme der chinesischen Flugbranche sind nicht grundsätzlich neu. Das Wachstum war zwar seit den Reformen der 80er-Jahre hoch, doch es war auch sehr wechselhaft. In der Pandemie hatten die Anbieter – genau wie die internationale Konkurrenz – den Verkehr stark eingeschränkt. Die zivile Luftfahrt häufte im Jahr 2020 Verluste von umgerechnet rund 15,5 Milliarden US-Dollar an. Im Jahr 2021 waren es etwa zwölf Milliarden Dollar. Der vorläufige Höhepunkt war der April 2022, als der Sektor innerhalb eines Monats 4,5 Milliarden Dollar verbrannte.
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