Zahlreiche chinesische Firmen in den Pandora Papers
Neue US-Handelsstrategie
Feste Quarantäne-Zentren für Einreisende geplant
Rufe nach Öffnung der Grenze werden lauter
Außenhandelskammern besorgt wegen Stromknappheit
Evergrande-Aktie von Handel ausgesetzt
Standpunkt von Jürgen Matthes: Deutsche Unternehmen befürworten „robustere“ Maßnahmen
Tools erklärt das chinesische Datensicherheitsgesetz
Liebe Leserin, lieber Leser,
die politischen und Handelsbeziehungen zwischen China und der EU sind seit Beginn der Corona-Pandemie in schwierige Fahrwasser geraten: Reisebeschränkungen erschweren den Austausch, gleichzeitig wächst der Wettbewerbs- und Innovationsdruck durch chinesische Konkurrenten. Jens Hildebrandt, Chef der AHK in Peking, schildert im CEO-Talk mit Frank Sieren die Herausforderungen, vor denen deutsche Unternehmen in China stehen.
Er ruft dazu auf, von Pekings staatlicher Förderung und den mutigen Start-Up-Unternehmen der Volksrepublik zu lernen. Sein Motto: „Risiken eingehen und einfach mal was Neues wagen„. Deutschen Unternehmen rät er, sich flexibler und schneller auf chinesische Kundenwünsche einzustellen. In den Bereichen der Industrieautomatisierung und Dekarbonisierung gäbe es noch viel Wachstumspotenzial für Deutschlands „Hidden Champions“.
Zu Beginn der Woche platzte die Bombe: Nach den „Panama Papers“ und „China Cables“ veröffentlichte der investigative Journalistenverband „International Consortium of Investigative Journalists“ (ICIJ) nun die „Pandora Papers“: Im neusten Datenleak über Firmen in Steueroasen tauchen zahlreiche chinesische Namen auf, berichtet Nico Beckert. Die Unternehmen nutzen Briefkastenfirmen in Offshore-Zentren, um die strikten chinesischen Finanz- und Devisen-Regulierungen zu umgehen. Auch Chinas Prinzlinge nutzen gerne die Intransparenz von Steueroasen.
In Brüssel steht derweil eine Gretchenfrage im Zentrum der Debatten: Wie hält es die EU mit Taiwan? Die Debatte um das Verhältnis zu der Insel hat in den vergangenen Monaten an Relevanz gewonnen. Das EU-Parlament will noch diesen Monat den Druck auf die EU-Kommission erhöhen, konkrete Schritte für ein bilaterales Investitionsabkommen einzuleiten.
Wir wünschen Ihnen eine interessante Lektüre!
Ihre
Amelie Richter
Interview
„Es geht zunehmend auch um das Management von Risiken“
Jens Hildebrandt, Chef der AHK in Peking
Jens Hildebrandt, Chef der Auslandshandelskammer in Peking, sieht die Abschottung Chinas aufgrund der Corona-Politik kritisch – große Probleme entstehen ihm zufolge dadurch auch für chinesische Unternehmen. Mit Frank Sieren spricht er über die Perspektiven deutscher Firmen in einem erstarkten, autoritäreren China und warum es wichtiger denn je ist, den Austausch mit China wieder aufzunehmen.
Jens Hildebrandt, 43, hat sein Berufsleben einer Frage gewidmet: Wie können deutsche Unternehmen in China erfolgreich sein? Das hat ihn schon während des Sinologie- und Politikstudiums in Leipzig, Peking und Hongkong interessiert. Seit 2007 ist er im Netzwerk der deutschen Auslandshandelskammern (AHK) unterwegs. Hildebrandt war Leiter des Ostasien-Referats des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) in Berlin. Als Leiter des AHK-Büros in Guangzhou wurde ihm dann klar, wie die Volksrepublik die Zukunft gestalten will. Seit 2018 ist Hildebrandt AHK-Chef und geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Deutschen Handelskammer für Nordchina in Peking. Seit 2020 außerdem Asien-Pazifik-Koordinator des Asien-Pazifik-Ausschusses (APA) der Deutschen Wirtschaft. Die Corona-Pandemie stellte ihn zuletzt vor ganz neue Herausforderungen.
Herr Hildebrandt, infolgeder Corona-Pandemie hat die AHK Charter-Flüge nach China organisiert.Wie ist die Idee zu den Flügen entstanden, die ja weiterhin der wichtigste Weg sind, um aus Deutschland nach China zu gelangen?
Wie viele Ideen ist auch diese aus der Not entstanden. Im Frühjahr 2020 haben die deutschen Unternehmen ihre Mitarbeiter und deren Familien nicht mehr nach China reinbekommen. China hatte ja wegen Corona seine Grenzen weitgehend dichtgemacht. Also haben wir nach einer pragmatischen Lösung gesucht und verschiedene Konzepte gemeinsam mit der Botschaft durchgespielt.
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