China
Heyer Medical-Übernahme gescheitert + Borgward + Schrott
Liebe Leserin, lieber Leser,
in unserer Ausgabe von Mittwoch berichteten wir über die abflauende Investitionsbereitschaft Chinas in Europa. Vor allem die Ausgaben für Firmenkäufe fallen. Übernahmen deutscher Firmen durch chinesische Investoren waren in der Vergangenheit immer wieder in die Kritik geraten. Nun verweigerte Berlin den Kauf der Heyer Medical AG durch die Aeonmed-Gruppe aus Peking — der Deal ist allerdings schon drei Jahre alt und wurde seither praktisch bereits umgesetzt. Finn Mayer-Kuckuk blickt für uns auf die schon bestehenden Verflechtungen zwischen den beiden Unternehmen.
Eine deutsche Traditionsmarke ist in China Anfang April einen zweiten Tod gestorben. Beijing Borgward hat am 8. April in Peking Insolvenz angemeldet. Borgward gehörte einst zu den bekanntesten Autoherstellern Deutschlands. Dort ging der Erfinder von legendären Modellen wie der "Isabella" jedoch schon 1961 pleite. In China wollte der Lastkraftwagenhersteller Beiqi Foton der Automarke aus Bremen neues Leben einhauchen. Tatsächlich hat Foton mit seiner 2016 gegründeten Vertriebsgesellschaft Borgward China jedoch zu keinem Zeitpunkt auch nur ansatzweise Geld verdient, schreibt Felix Lee in seiner Analyse. In China habe der Marke eben doch der nostalgische Faktor gefehlt. Die „Träume vom Auto-Phönix aus der Asche“, wie die Stuttgarter Zeitung einst titelte, blieben unerfüllt.
Es gibt Zahlen, die jede Vorstellungskraft übersteigen. Die Stahlproduktion Chinas gehört dazu. Die Volksrepublik erzeugt jährlich über eine Milliarde Tonnen Rohstahl. Das ist das Gewicht von über sechs Millionen Blauwalen. Doch können Sie sich so viele Tiere vorstellen? Chinas Stahlsektor gehört zu den größten Klimasündern des Landes. Um die Emissionen zu senken, soll vermehrt Schrott recycelt werden, wie Ning Wang berichtet. Altmetall, das früher auf Mülldeponien landete, wird nun zu einem wichtigen Rohstoff.
