Hendrik Streeck im Interview: Auffrischung mit Chinas Vakzinen wirkt
Anzeichen für ein Ende des Tech-Crackdowns
Hongkong – John Lee neuer Regierungschef
Rückschlag für Impfstoff-Diplomatie
Lockdown in Shanghai bleibt bestehen
Adidas verkauft weniger Turnschuhe
Asien-Spiele wegen Corona abgesagt
Verwaltung schmeißt Windows-PCs raus
Standpunkte von Michael Spence zum „positiven Wettbewerb“ USA-China
Zur Sprache: „Menschenfleischsuche“
Liebe Leserin, lieber Leser,
gibt es Alternativen zum harten Lockdown? Der Virologe Hendrik Streeck bejaht diese Frage nicht nur. Im Interview mit Frank Sieren ist er sogar skeptisch, ob sich die Omikron-Variante überhaupt durch Tests und Ausgangssperren langfristig eindämmen lässt. Dafür ist das Virus zu ansteckend.
Streeck teilt stattdessen mit uns eine überraschende Erkenntnis: Der chinesische Impfstoff wirkt nach der dritten Dosis gar nicht so schlecht gegen Omikron. Überraschend ist diese Feststellung aus zwei Gründen. Einerseits, weil sie dem Narrativ vom unwirksamen China-Vakzin widerspricht. Andererseits, weil sie es umso rätselhafter erscheinen lässt, warum China nicht auf Teufel komm raus weiterimpft. Streecks Schlussfolgerung leuchtet umso mehr ein: „China muss die Impfkampagne bei den älteren Menschen vorantreiben.“ Das ist der Weg aus der Lockdown-Falle.
Die harte Regulierung der Internetfirmen, in der China-Szene auch bekannt als „Tech-Crackdown“, könnte schon bald abebben. Unser Team in Peking sieht jedenfalls deutliche Anzeichen für einen Politikwechsel. Peking hat den Technik-Milliardären klargemacht, wer die Macht im Land hat – die Partei, nicht die Herren über die Algorithmen – und kann nun wieder mehr Wachstum des Sektors zulassen.
Wir möchten Sie auch auf zwei unserer Veranstaltungen in dieser Woche hinweisen.
Mit den Wissenschaftlern Stefan Schmalz und Philipp Köncke von der Universität Erfurt diskutieren wir am 11. Mai über Chinas Impfdiplomatie und den Zugang der Dritten Welt zu Vakzinen.
Klaus Mühlhahn von der Zeppelin-Universität und Julia Haes stellen am 12. Mai ihr neues Buch vor:„Hongkong: Umkämpfte Metropole – von 1841 bis heute“.
Einen guten Start in die Woche wünscht
Ihr Finn Mayer-Kuckuk
Interview
Hendrik Streeck: „Statt Lockdown die Alten boostern“
Virologe Hendrik Streeck
China verfüge bereits über gute Werkzeuge zum Umgang mit Omikron, sagt der Virologe Hendrik Streeck. Sein Rat an die chinesische Regierung: Sie soll die Immunität der Älteren mit dem vorhandenen Impfstoff noch einmal auffrischen. Mit dem Booster schütze auch der chinesische Wirkstoff „sehr gut“ gegen schwere Verläufe. Mit Streeck sprach Frank Sieren.
Professor Streeck, was macht die chinesische Regierung in Bezug auf Omikron falsch?
Wir versuchen, die Lage in China von hier aus sehr genau zu beobachten, soweit das möglich ist. Einerseits können wir daraus viel lernen. Zum anderen würde man angesichts der bedrückenden Bilder, die man sieht, gerne helfen. China hat einerseits das Problem, dass die Impfquote mit einem Impfstoff, der im Grunde gut wirkt, gerade bei älteren Menschen noch nicht hoch genug ist…
…Sie sprechen über den chinesischen Impfstoff von Sinovac…
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