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Im Porträt: Chen Tianzhou – Zeremonienmeister ekstatischer Rituale
Liebe Leserin, lieber Leser,
nur ein Bruchteil der weltweit verbauten Mikrochips kommt aus Europa. Nach Umsatz ist der Anteil sogar so klein, dass er in der Statistik unter „Sonstige“ verschwindet. Die USA tauchen immerhin mit einem einstelligen Prozentbetrag auf. Kurz gesagt: Fast alle Chips kommen aus Asien. Kein Wunder, dass Joe Biden die Initiative ergriffen hat und den Wiederaufbau einer amerikanischen Halbleiterindustrie herbeisubventioniert.
Und die EU? Hat zwar auch eine Initiative gestartet, die durchaus erste Erfolge zeigt. Doch es wird noch Jahre dauern, bis wieder mehr Halbleiterbausteine aus einheimischer Herstellung kommen. Bis dahin bleibt nur zu beten und zu hoffen, dass geopolitisch nicht noch mehr schief geht. Sonst bleiben in der deutschen Industrie, der Grundlage unseres Wohlstands, die Bänder stehen. Das Drama um die russischen Energieträgern könnte sich hier in verschärfter Form wiederholen, analysiert Felix Lee.
Es gibt viele Sinologen, die nicht fließend Chinesisch sprechen. Es gab aber bisher kaum fertige Hauptfach-Sinologen, die überhaupt noch nie in Asien waren. Die Pandemie hat auch hier ein neues Phänomen hervorgebracht. Mit diesem Sommersemester schließt der erste Bachelor-Studiengang sein Studium ab, dem das Reisen nach Fernost weitgehend verwehrt war. Amelie Richter hat zusammengetragen, welche verheerende psychologische Wirkung das auf den China-interessierten Nachwuchs hat.
Ihr
Finn Mayer-Kuckuk
Analyse
China, USA, EU: Wettlauf um die Spitzen-Chips
Zwei Drittel der weltweiten Chips kommt derzeit aus Ostasien. Das soll sich nach dem Willen der Europäer und der US-Amerikaner ändern. Beide haben gigantische Förderprogramme verabschiedet, um die jeweilige Halbleiter-Industrie zu fördern. China schiebt sich derweil unauffällig nach vorn.
Sie sind die Herzstücke moderner Industrieprodukte und wer ihre Produktion beherrscht, entscheidet darüber, wer bei Zukunftstechnologien die Nase vorn hat: Halbleiter-Bauteile, im Jargon auch besser bekannt als Mikrochips. Deswegen setzen China, die USA und die EU derzeit alles daran, ihre technologische Position zu stärken.
Die USA preschen nun vor. Der Senat hat am Mittwoch ein entsprechendes Gesetz verabschiedet (China.Table berichtete). Es fehlt nur noch die Zustimmung des Repräsentantenhauses, die als sicher gilt. Doch auch EU und China strengen sich mit Subventionen, Steuererleichterungen und anderen Anreizen an, die eigene Halbleiterproduktion zu päppeln. Die EU hat mit dem European Chips Act bereits einen entsprechenden Vorschlag für ein Maßnahmenpaket vorgelegt (Europe.Table berichtete).
Es steht viel auf dem Spiel. Längst geht es nicht mehr nur aus Prinzip darum, technisch vorne mitzuspielen. Im Zuge geopolitischer und handelspolitischer Rivalitäten wollen die Volkswirtschaften in der Produktion wieder eigenständiger werden, nachdem sie Jahrzehntelang auf Beschaffung im Ausland gesetzt haben. Die Pandemie hat nicht zuletzt der deutschen Elektronik- und Autoindustrie vor Augen geführt, was passiert, wenn Lieferungen aus dem Fernen Osten ausbleiben. Einige Autobauer mussten zwischenzeitlich ihre Produktionen um ein Drittel drosseln.
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