Solar: Verlängerte Wartezeiten auch in europäischen Häfen
Deutschland zahlt für russisches Öl und Gas kaum weniger als China
Atommächte modernisieren und stocken Arsenale auf
Neue Massentests in Peking nach Corona-Ausbruch
Hongkong erweitert sein Konsum-Programm
Standpunkt: CEIBS-Vize sieht chinesische Bereitschaft zur Kooperation
Liebe Leserin, lieber Leser,
es ist grausam und abscheulich, was sich vor wenigen Tagen in einem Restaurant im nordchinesischen Tangshan abgespielt hat: Mehrere chinesische Männer prügelten wild und enthemmt auf einige Frauen ein. Der Vorfall hat eine abermals Debatte über Gewalt gegen Frauen in China angefacht – soweit es die Zensur zulässt. Und doch reiht sich diese Meldung ein in eine Serie grausamer Gewalttaten gegen Frauen: die angekettete Frau in Xuzhou im vergangenen Jahr, häusliche Gewalt in Xi’an im Januar oder die fast alltäglichen Meldungen über Männer, die ihre Frauen auf der Straße attackieren.
Fabian Peltsch hat mit der Shanghaier Feministin Eloise Fan gesprochen. Sie erklärt, was hinter der Brutalität der chinesischen Männer steckt, welche gesellschaftlichen Strukturen ein solches Verhalten fördern – und welche Rolle das autoritäre Regime der Kommunistischen Partei bei alldem spielt.
Unser zweites Stück widmet sich dem Zustand der Solar-Industrie. Es war Finanzminister Christian Lindner, der nach dem Einmarsch Russlands in der Ukraine die erneuerbaren Energien medienwirksam als „Freiheitsenergien“ bezeichnete. Doch zumindest für die Solar-Industrie ist das schlichtweg ein Etikettenschwindel: Zu groß ist in diesem Bereich die Abhängigkeit von China, das die komplette Solar-Lieferkette dominiert. Und Peking hat für die kommenden Jahre massive Ausbauziele vorgegeben.
Wir werfen deshalb heute einen Blick auf den aktuellen Zustand der Solar-Branche und gehen der Frage nach, ob die aktuellen Lieferschwierigkeiten auf den chinesischen Eigenbedarf zurückzuführen sind.
Viele neue Erkenntnisse bei der Lektüre wünscht
Ihr Michael Radunski
Interview
Übergriff von Tangshan: „Dieses Land ist voll toxischer Männlichkeit“
Eloise Fan kritisiert die männlich dominierte Gesellschaft Chinas
Ein brutaler Angriff auf mehrere Frauen im nordostchinesischen Tangshan hat viele Chinesen entsetzt. Der Vorfall hat eine Debatte über Gewalt gegen Frauen im Land angefacht – soweit es die Zensur zulässt. Im Gespräch mit China.Table erklärt die Shanghaier Feministin Eloise Fan, dass eine autoritäre Regierung das Problem noch vergrößere.
Der brutale Übergriff in einem Restaurant in Tangshan wirft erneut ein Schlaglicht auf sexuell motivierte Gewalt gegenüber Frauen in China – und das weit über die Landesgrenzen hinaus. Was haben Sie empfunden, als Sie die Bilder sahen?
Um ehrlich zu sein, habe ich mir das Video nicht angesehen, weil ich schon weiß, was mich erwartet. Solche Ereignisse sind nichts Neues in China. Gewalttätige Übergriffe finden hier jeden Tag massenhaft statt. Die Dinge ändern sich nicht. Deshalb muss ich nicht auf das Video klicken und mir einen weiteren Vorfall ansehen. Ich sitze gerade in Shanghai im Lockdown und versuche, zusätzliche negative Gefühle zu vermeiden. Und ich weiß, dass diese Bilder mich belasten würden. Ich muss in dieser harten Zeit an meine eigene Gesundheit denken.
Könnte die massive Empörung, die der Fall nun erregt, etwas an den Verhältnissen ändern?
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