- Prominente Elektro-Start-ups vor dem Aus
- Charme-Offensive und Krallen: Neuer US-Botschafter Qin Gang
- Untersuchung von Kriegsverbrechen in Afghanistan
- Neue Ermittlungen gegen Meituan
- Delta-Variante drückt Konjunktur
- Budapest: Referendum über Fudan-Campus zugelassen
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- Personalien: Neue Leitung für UBS-Asia-Pazifik-Kapitalmarktgeschäft
im chinesischen Dienstleistungssektor herrscht zurzeit miese Stimmung. Doch am liebsten möchte man den jammernden Damen und Herren zurufen: Reißt euch mal zusammen! Ein paar Corona-Maßnahmen, die euren Interessen zuwiderlaufen, sind Kinkerlitzchen im Vergleich zu den wirklich schlechten Tagen, die so manches chinesische Elektro-Start-up erlebt!
Tatsächlich sprechen viele immer nur vom Wachstum, wenn es um grüne Mobilität in der Volksrepublik geht. Aber ein Selbstläufer sind hohe Gewinne beim Stromerbau nun wahrlich nicht, wie Christiane Kühl uns in der heutigen Ausgabe des China.Table detailliert schildert.
Apropos schlechte Tage: Die von Regulatoren getriebenen Tech-Unternehmen des Landes müssen sich auch in der Zukunft auf weitere staatliche Maßnahmen einstellen. Staatspräsident Xi Jinping höchstpersönlich sieht sein Land mit der strengen Kontrolle auf dem richtigen Weg. Beim Lieferdienst Meituan verdrehen sie deshalb wohl genervt die Augen. Dem Unternehmen droht neues Ungemach.
Dazu gibt es ein Zwischenfazit zur Arbeit des neuen chinesischen Botschafters in den USA. Von handzahm bis angriffslustig hat Qin Gang binnen weniger Wochen schon alle Kategorien der diplomatischen Klaviatur durchlaufen. Vom Grad der Autonomie, die Botschafter demokratischer Staaten von ihren Regierungen teilweise gewährt bekommen, ist der chinesische Repräsentant jedoch weit entfernt.
Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen
Marcel Grzanna

Analyse
Trotz Elektro-Boom: Start-ups vor dem Aus

Christiane Kühl
Elektroautos boomen in China. Nicht einmal die Halbleiterkrise tut den Verkaufszahlen bislang einen Abbruch. Im Juli wurden 271.000 Stromer verkauft und damit 164 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Doch es sieht nicht für alle gut aus: Eine Handvoll Start-ups steht vor dem Aus, andere dümpeln mit ungewissem Schicksal vor sich hin. Byton, Faraday Future oder Iconiq waren allesamt mit großen Ambitionen angetreten, holten sogar erfahrene westliche Automanager und Designer ins Boot. Doch der Durchbruch blieb ihnen verwehrt.
Eine Schätzung der Schweizer Bank UBS geht davon aus, dass in China schon 2025 jeder vierte Neuwagen mit Batterien betrieben wird. Doch zwischen Start-up-Euphorie und Riesengewinnen auf dem wachsenden Markt stehen horrende Kosten. Nio-Gründer William Li sagte im vergangenen Jahr, dass ein Start-up mindestens 20 Milliarden Yuan (gut 2,6 Milliarden Euro) Kapital benötige, ehe es ein erstes Modell zur Serienreife bekommt. Byton verbrannte laut chinesischen Medienberichten 8,4 Milliarden Yuan, produzierte aber nur rund 200 Stück seines intelligenten E-SUV M-Byte, obwohl das Fahrzeug bei Branchenkennern gut ankam. Jetzt steht das Unternehmen – zumindest in seiner bisherigen Form – vor dem Ende.
Cui Dongshu, Generalsekretär der China Passenger Car Association (CPCA), glaubt, dass die Elektro-Firmen ihre Ausgaben besser managen müssen: „Es ist wichtig, die Kosten zu senken und das gesamte Fertigungssystem zu optimieren„, sagte Cui laut South China Morning Post. „Unternehmen müssen in der Anpassung ihrer Lieferketten geübt sein, um auf dem sich schnell verändernden chinesischen Markt zu bestehen.“
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