China
Geely erfindet Smart neu + Druck auf Kuka
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Automarke Smart hat schon einige Wiedergeburten erlebt. Doch nie wurde der Kleinwagen aus dem Hause Mercedes so umgekrempelt wie jetzt: Der neue Smart #1, der unter der Schirmherrschaft des chinesischen Geely-Automagnaten und Daimler-Großaktionärs Li Shufu entstanden ist, hat mit dem ursprünglichen Modell nur noch wenig zu tun. Größer, schwerer und digitaler kommt der vollelektrische Mini-SUV daher.
Das wirklich besondere ist jedoch, dass das Auto weder ein chinesisches noch ein europäisches Produkt sein will. Mercedes liefert die Marke, das Design und den Vertrieb, der Rest kommt von Geely. Erstmals produziert damit ein europäischer Hersteller in China für den europäischen Markt und gibt dafür erhebliche Teile von Forschung, Entwicklung und Produktion ab, schreibt Christian Domke-Seidel. Ein Modell, das bald schon Schule macht?
Weniger Schule machen dürfte der Fall Kuka. Als vor sechs Jahren der nicht zuletzt auch für die Autoindustrie wichtige Roboterhersteller Kuka vom chinesischen Hausgerätehersteller Midea gekauft wurde, war der Aufschrei groß: Mit dem Augsburger Unternehmen würden deutsches Know-how und Technologie billigend nach China abgegeben. Kuka stehe exemplarisch für den Ausverkauf Deutschlands. Am Dienstag hat der chinesische Mutterkonzern Midea den nächsten großen Schritt vollzogen und das Unternehmen quasi komplett übernommen. Frank Sieren nimmt das zum Anlass, um Bilanz zu ziehen, ob sich die Übernahme für den chinesischen Besitzer bislang bezahlt gemacht hat.
