China
Gedankenlesen + Sterbehilfe
Liebe Leserin, lieber Leser,
Technologie macht das Leben einfacher. In den falschen Händen aber wird sie unter Garantie missbraucht. So spannend es klingen mag, dass chinesische Forscher einen Helm entwickelt haben, der – sehr vereinfacht gesagt – Gedanken lesen kann, so schauderhaft ist die Vorstellung, wozu ein solcher Apparat von einem autoritären Regime in der Zukunft verwendet wird.
Überwachung ist in China so allgegenwärtig und intensiv, dass es naiv wäre zu glauben, die Kommunistische Partei würde das Instrument zum Gedankenlesen dem Wohle der Wissenschaft überlassen. Im Gegenteil wird sie es zu ihrem Vorteil nutzen, sollte es technisch einmal so ausgereift sein, dass es Dissens mit der offiziellen politischen Linie entlarven kann. Alles, was einer Diktatur mehr Stabilität verspricht, kommt dort auch zum Einsatz.
Sicherlich klingt ein solches Szenario dystopisch. Doch wer hätte vor ein paar Jahrzehnten gedacht, dass unsere Autos bald schon keine Fahrer mehr benötigen und Mikrochips menschliche Sinnesorgane ersetzen können. Die Technologie entwickelt sich so rasant, dass nicht einmal mehr Zeit bleibt, darüber nachzudenken, ob wir so etwas wie digitale Gedankenleser wirklich wollen.
