- Xi bietet Putin bei BRICS einen Platz auf der Bühne
- Ferner Traum: Sonnenenergie aus dem Weltraum
- Termine der kommenden Woche
- Förderung für E-Autos könnte bleiben
- BMW startet Produktion in dritter Fabrik
- Bürgerrechtler nach Offenem Brief an Xi angeklagt
- Preise für Solar-Grundstoff auf 10-Jahres Hoch
- Ökosysteme an Küsten noch immer stark belastet
- Standpunkt: Impfquote durch Transparenz erhöhen
um das Schwellenländer-Bündnis BRICS war es in den letzten Jahren etwas ruhiger geworden. Zu sehr waren die einzelnen Staaten mit einheimischen Sorgen (Brasilien, Südafrika) oder Konflikten untereinander beschäftigt (Indien – China). Doch im geopolitischen Wettstreit zwischen dem Westen und China scheint das BRICS-Bündnis zu einer neuen Bühne für Xi Jinping zu werden, analysiert Felix Lee. Gemeinsam mit dem vom Westen geschassten Wladimir Putin will Xi die Zusammenarbeit in der BRICS-Gruppe stärken.
Die Bundesregierung sieht das mit Sorge und will eine neue Blockbildung verhindern. Laut Analysten könnte das fast unmöglich sein. Zu sehr treibt China eine Spaltung der Welt in Lager voran. Und nicht ohne Grund: In jedem Bündnis, das die USA ausschließt, wäre China der stärkste Player. Die Volksrepublik hat die anderen BRICS-Staaten wirtschaftlich, militärisch und machtpolitisch weit abgehängt.
Solarkraft aus dem Weltall – was auf den ersten Blick klingt wie der Plan eines James-Bond-Bösewichts, wird von chinesischen Wissenschaftlern ernsthaft erforscht. Zunächst soll ein Test-Satellit ins All geschickt werden, um Solarenergie via Mikrowellen oder Laser zu einer Bodenstation zu schicken. Bis 2050 soll die Kapazität schrittweise auf zwei Gigawatt erhöht werden – die Leistung von zwei Atomreaktoren. Für die Energiewende ist das viel zu wenig und käme auch viel zu spät. Unser Team in Peking hat sich die Vor- und Nachteile der Technologie angeschaut. Es könnte gut sein, dass sie eher für militärische Zwecke genutzt wird: Zur Energieversorgung abgelegener Militärbasen.
Nico Beckert

Analyse
Drohende Blockbildung: BRICS versus G7

Felix Lee
Die westliche Welt starrt in diesen Tagen auf einen achttägigen Veranstaltungsmarathon aus EU-Gipfel in Brüssel, G7-Treffen in Elmau und dem Nato-Gipfel wiederum in Brüssel. Und was den Krieg in der Ukraine betrifft, sind sich die teilnehmenden Staats- und Regierungschefs zumindest grundsätzlich einig: Russland ist der Aggressor in diesem Konflikt. Das Land gilt sanktioniert, der russische Präsident Wladimir Putin an den Pranger gestellt.
Knapp achttausend Kilometer weiter östlich sitzt Chinas Staatspräsident Xi Jinping einem Online-Meeting von Staatsmännern der BRICS-Staaten vor, dem Zusammenschluss der größten Schwellenländer Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika. In dieser Gesellschaft ist Putin kein Paria.
Im Gegenteil: Xi hat zum Auftakt der Veranstaltung erneut die westlichen Sanktionen gegen Russland scharf kritisiert. „Die Fakten haben wieder einmal bewiesen, dass Sanktionen ein zweischneidiges Schwert sind.“ Namentlich genannt hat Xi die USA oder die Nato-Staaten zwar nicht. Und er vermied es auch, Russland offiziell die Unterstützung zu erklären. Offenbar will Xi nicht riskieren, dass die westlichen Sanktionen auf China ausgeweitet werden. Dennoch wurde in dieser Auftaktrede klar, dass er Moskau als wichtigen Partner gegen einen gemeinsamen Feind betrachtet: die Vereinigten Staaten.
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