China
Folgen der Hitzewelle + Daimler + Handelsdialog mit Taiwan
Liebe Leserin, lieber Leser,
es ist und bleibt heiß – nicht nur bei uns. China wird seit Wochen von Rekordtemperaturen geplagt, zeitweise stiegen die Thermometer auf bis zu 44 Grad Celsius. Dürren bedrohen Ernten, die Wasserkraft bringt zu wenig Leistung und Kohlemeiler müssen für die Stromversorgung hochgefahren werden. Die Industrie fährt mancherorts dagegen runter: Die Produktion bei Bosch, Toyota, Foxconn, CATL und anderen großen Firmen in Sichuan ist gedrosselt oder steht komplett still. Mehr über die Auswirkungen und Gründe weiß Nico Beckert.
Ebenfalls heiß ist und bleibt das Thema Taiwan. Taipeh und Washington wollen formale Gespräche über eine Handelskooperation aufnehmen. Die Volksrepublik ist "not amused", hält sich mit lauten Drohungen jedoch zurück. Finn Mayer-Kuckuks Analyse zeigt, dass die Gespräche vermutlich vor allem politische Bedeutung haben, da echter Freihandel für die USA derzeit nicht infrage kommt. Er berichtet, welche Bereiche ein mögliches taiwanisch-amerikanisches Abkommen umfassen könnte.
Ein mildes Klima genießt derweil Mercedes. Die Stuttgarter verkaufen jede Menge Fahrzeuge in China, 36 Prozent aller Autos mit Stern gehen an Kunden in der Volksrepublik. Ein Großteil wird gleich vor Ort gebaut, auch Forschung und Entwicklung finden zunehmend in China statt. Ebenfalls beliebt: Die Aktien des Konzerns. 20 Prozent der Anteile liegen in unterschiedlichen chinesischen Händen. Doch ist das bedenklich? Schließlich gilt der Stuttgarter Konzern wegen seiner Eigentümerstruktur als angreifbar für Übernahmen. Markus Grabitz geht dieser Frage nach.
