- Neuer Markt: Fleischloses Fleisch
- Streit um Konfuzius-Institute: „Big Brother is watching you“
- Wie Hongkong von Pekings Feldzug gegen Didi profitiert
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Liebe Leserin, lieber Leser,
gläubige Buddhisten haben schon vor Jahrhunderten die Vorzüge von vegetarischen Fisch- und Fleischalternativen erkannt. Nun scheint auch die Generation der jungen und gesundheitsbewussten Chinesen diese uralte Tradition wiederzuentdecken. Ausländischen Firmen wie auch heimischen Anbietern eröffnet sich ein riesiger neuer Absatzmarkt, der Wettstreit um die beste Ente aus Pflanzenprotein und geräuchertem Fisch aus Seitan ist in vollem Gange, berichtet Frank Sieren. Davon profitieren nicht nur die vegetarischen Gourmets, selbst für den Staat bietet der neue Ernährungstrend etliche Vorteile.
Die chinesischen Konfuzius-Institute stehen derweil schon länger in der Kritik. Die Vorwürfe reichen von simpler Staatspropaganda bis hin zu heimlichen Spionage-Aktivitäten für die KP. Marcel Grzanna berichtet, wie in Japan und Südkorea der Unmut weiter zunimmt. Ein Blick in die nahe Slowakei zeigt, dass die sachliche Beweisführung längst auf der Strecke bleibt. Der Ton wird im wahrsten Sinne des Wortes immer rauer.
Ziemlich rabiat sind die chinesischen Behörden zuletzt gegen den Fahrdienst-Vermittler Didi Chuxing vorgegangen. Dabei handelt es sich um keinen Einzelfall, wie unser Autorenteam in Peking aufzeigt: Etliche chinesische Firmen haben wegen des aktuellen Drucks ihre Börsengänge in New York abgesagt. Doch es gibt auch einen Profiteur bei der Geschichte: Hongkong.
Viele neue Erkenntnisse bei der Lektüre wünscht
Analyse
Fleischloses Fleisch
Den Durchbruch für pflanzliches Fleisch ermöglichte Gabrielle Guan, eine der bekanntesten Schauspielerinnen in China. Sie machte Werbung für chinesische Maultaschen, die mit Fleisch auf pflanzlicher Basis gefüllt sind – und löste damit eine gigantische Welle aus. In nur wenigen Tagen wurde das Suchwort zhíwùròu – pflanzliches Fleisch – 600 Millionen Mal auf Weibo gesucht. Die Beratungsgesellschaft Euromonitor geht davon aus, dass Chinas Industrie für pflanzliches Fleisch 2023 schon ein Volumen von 13 Milliarden US-Dollar haben wird.
Gerade bei jüngeren Verbrauchern aus der gesundheitsbewussten Mittelschicht wächst die Offenheit für Fleischalternativen, da sie als gesünder und weniger umweltschädlich gelten. So betont auch Omnifoods, dass alle neuen Produkte aus nicht gentechnisch veränderten Sojabohnen, Erbsen und Reis hergestellt werden. Sie seien frei von Transfetten und Cholesterin und eigneten sich für eine vegane und buddhistische Ernährung.
Omnifoods ist dabei nur einer von mehreren „Fake-Meat“-Herstellern die den chinesischen Markt entern wollen. So ist das an der Nasdaq gelistete US-Startup Beyond Meat in China bereits eine Kooperation mit dem Fast-Food-Anbieter KFC und der Kaffeehaus-Kette Starbucks eingegangen. Im Juni erklärte Yum China, das die Rechte zum Betrieb von KFC, Pizza Hut und Taco Bell im Land besitzt, dass es für einen begrenzten Zeitraum den Beyond Burger anbieten werde. Um den Bedarf zu decken, hat Beyond Meat sogar eine neue Produktionsstätte in der Nähe von Schanghai errichtet. Zudem ist seit diesem Monat ein vegetarischer Meat Wrap in 2800 Filialen in 28 Städten in China erhältlich.
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