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die erschütternden Bilder der Flutkatastrophe aus west- und süddeutschen Regionen bestimmen weiterhin die Schlagzeilen. Nun erreichen uns auch aus einigen Regionen Chinas verstörende Aufnahmen: Menschen, die in Zhengzhou in U-Bahnen-Zügen von Wassermassen eingeschlossen sind. Weggespülte Autos, die in braunen Strömen treiben. In der Inneren Mongolei und Henan wurden bereits Zehntausende Menschen wegen Überflutungen in Sicherheit gebracht. Es kam zu Schäden an der Infrastruktur, der Landwirtschaft und an Fabriken.
Und die meteorologischen Prognosen kündigen weiteren heftigen Regen an. Die Behörden bereiten sich auf Schlimmeres vor. Während einige Provinzen von Starkregen heimgesucht werden, leiden andere unter Hitzewellen. Das klingt Europäern vertraut. Die rund um den Planeten ähnlichen Muster des Extremwetters verdeutlichen erneut: Die Klimakrise kennt keine nationalen Grenzen und betrifft schon heute Milliarden Menschen – weltweit.
Nico Beckert

Analyse
Starkregen und Hochwasser in Henan und der Inneren Mongolei

Nico Beckert
Es sind erschreckende Bilder, die gestern aus Zhengzhou, der Hauptstadt Henans, auf Social Media auftauchten: Menschen stehen in einer überfluteten U-Bahn-Linie und warten bangend auf Rettung. Andere sitzen in ihren Autos fest, vor ihnen Wassermassen. Insgesamt sind in Henan mehr als 140.000 Menschen von den Folgen extremer Niederschläge betroffen. Mehr als 100.000 Menschen wurden laut Behördenangaben bis zum Mittwochmittag evakuiert. Allein in der Innenstadt von Zhengzhou starben 12 Menschen in den Wassermassen. Am Mittwoch riefen die Behörden die höchste Katastrophenstufe aus. Laut staatlichen Medien entspricht der Niederschlag der letzten drei Tage in der 10-Millionen-Einwohner-Stadt dem, was durchschnittlichen in einem Jahr an Regen zusammenkommt.


Auch in anderen Regionen von Henan und in weiteren Provinzen steigen die Wasserstände. Mittlerweile ist der Pegel bei 31 großen und mittelgroßen Stauseen „über die Alarmstufe angestiegen“, wie Reuters berichtet. Das meteorologische Büro der Provinz habe der Nachrichtenagentur Xinhua zufolge „Vorbereitungen für mögliche Naturkatastrophen“ infolge des Starkregens getroffen. In einigen Städten sind schon jetzt Straßen stark überflutet, wie Videos auf Twitter zeigen. Die Wassermassen verwüsteten bisher mehr als 9.000 Hektar Ackerfläche. Auch wirtschaftliche Infrastruktur wurde zerstört. In einer Aluminium-Fabrik kam es infolge der Fluten zu einer massiven Explosion, das Personal wurde Medienberichten zufolge vorher evakuiert. „Die Situation des Hochwasserschutzes ist ernst“, sagte Li Guoying, Minister für Wasserressourcen, China Daily zufolge.

Starkregen und Hochwasser in Henan und der Inneren Mongolei
Prognosen von Montag kündigten weiterhin starke Regenfälle für die Provinzen Henan, Yunnan und Guangdong an. Das Ministerium für Natürliche Ressourcen warnte vor Bergstürzen und Erdrutschen in den Provinzen Anhui, Henan, Yunnan und der autonomen Region Guangxi Zhuang. Bis in den August hinein sei aufgrund starker Regenfälle mit Überschwemmungen des Gelben Flusses, des Songhua und des Haihe zu rechnen, so das Ministerium für Wasserressourcen. Am Jangtse und am Perlfluss komme es zu regionalen Überflutungen.
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