China
Energiesektor im Umbruch + Flüssigsalzreaktor + HNA: Fall und Wiederaufstieg
Liebe Leserin, lieber Leser,
Wir beschäftigen uns heute intensiv mit den drängenden Problemen der chinesischen Energiewirtschaft – und möglichen Lösungen. In vielen Regionen gehen derzeit die Lichter aus und stehen die Bänder still, weil die Kohlestromproduktion an Klima-Grenzen stößt. Christiane Kühl hat dazu den neuen Bericht der Internationalen Energieagentur durchgearbeitet. Er entwirft einen Stufenplan zum Kohleausstieg bei Wahrung der Energiesicherheit. Außerdem sehen wir uns die Chancen und Risiken einer neuen Reaktortechnik an. Der Schmelzsalzreaktor verbrennt preiswertes Thorium und soll besonders sicher sein. China setzt große Hoffnungen auf einen experimentellen Meiler am Rande der Wüste Gobi.
Schon 2017 warnte Chinas Regierung vor „irrationalen Auslandsinvestitionen“ der eigenen Konzerne. Adressat war damals auch die Tourismusgruppe HNA. Sie hatte allein in Deutschland den Flughafen Hahn übernommen und sich an der Deutschen Bank beteiligt. Inzwischen hat die Irrationalität in die Insolvenz geführt. Doch damit ist die HNA-Story nicht zu Ende, analysiert Frank Sieren. Das Konglomerat ist zerschlagen, doch die einzelnen Geschäftsbereiche wirken zum Teil durchaus überlebensfähig. Das gilt insbesondere für die Fluglinie Hainan Airlines, die viel Anerkennung für guten Service und Sicherheit einheimst.
Schon die Olympischen Spiele in Tokio wirkten wegen der fehlenden Zuschauer etwas traurig. Die Corona-Lage zwingt nun Peking dazu, bei den Winterspielen im Februar zumindest auf Gäste aus dem Ausland zu verzichten; nur Einheimische dürfen in den Stadien zusehen. Jedes andere Vorgehen stände im Widerspruch zu den strengen Einreiseregeln der vergangenen anderthalb Jahre und wäre kaum vermittelbar. Alle Vergleiche mit dem fröhlichen Sommerfest von 2008 haben sich damit endgültig erledigt.
