- Verbietet Peking bald Diesel und Benziner?
- Alibabas Autosoftware Entwickler Banma auf Siegeszug
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trotz allem Klimaschutzgerede – die CO2-Emissionen in Chinas Verkehrssektor steigen rapide an. Kein Wunder: Obwohl in der Volksrepublik weltweit die meisten E-Autos verkauft werden, haben vier von fünf verkauften Neuwagen noch immer einen Verbrennungsmotor unter der Haube. Es verwundert daher nicht, dass auch in China über einen Verbrenner-Ausstieg diskutiert wird. Bisher hat die chinesische Führung noch kein Enddatum für das Aus von Diesel und Benzinern beschlossen. Noch setzt sie auf andere Mittel, um die Emissionen zu senken, analysiert Nico Beckert.
Bei der Auto-Software-Enwicklung ist Alibaba ganz vorne dabei. Mit seinem Start-up Banma tüftelt der Tech-Riese am Auto der Zukunft, das immer mehr einem riesigen Smartphone auf Rädern ähnelt. Und längst sind es nicht mehr nur chinesische Autobauer, die auf Banma-Software setzen, sondern auch Volkswagen, wie Frank Sieren schreibt.
Und: Normung ist Macht. Das wusste auch Kaiser Qin und ließ 200 Jahre vor Christi Geburt die Spurbreite der Wagen, die Währung und die Maßeinheiten standardisieren. Das schuf die Grundlage für eine zentrale Verwaltung und für produktiven Handel zwischen den ehemals getrennten Fürstentümern. Bei den neuen Techniken des 21. Jahrhunderts will die jetzige chinesische Führung nicht hinten anstehen und versucht Standards für Industrie 4.0, das Internet der Dinge oder selbstfahrende Autos federführend zu setzen. Die EU schaut misstrauisch zu.
Felix Lee

Analyse
China diskutiert Verbrenner-Ausstieg
Nico Beckert
China ist einer der größten Märkte für Autos mit alternativen Antrieben. Fahrzeuge mit elektrischem, Wasserstoff- oder Hybrid-Antrieb (New Energy Vehicles – NEV) machen in der Volksrepublik mittlerweile 18 Prozent aller Autoverkäufe aus. Der Umstieg auf E-Autos läuft schneller als geplant. Pekings Ziel eines Anteils von NEV-Verkäufen von 20 Prozent für 2025 ist schon heute fast erreicht (China.Table berichtete). Gleichzeitig wachsen die CO2-Emissionen des Verkehrssektors massiv. Immerhin sind noch gut 80 Prozent aller verkauften Autos klimaschädliche Verbrenner. Welche Maßnahmen verfolgt Peking, um diesen Anteil weiter zu senken?
Beratungsgremium empfiehlt Verbrenner-Ausstieg
Bislang hat China kein Datum für den Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor bekannt gegeben. Ein hohes Beratungsgremium der chinesischen Regierung hat kürzlich jedoch „klare Wegmarken“ für die „schrittweise Abschaffung von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor“ vorgeschlagen. Der China Council for International Cooperation on Environment and Development (CCICED) hat in einem Bericht dargelegt, wie China zum Klimaschutz beitragen soll. Die Analysten von Trivium China nennen die Studie „wegweisend“. Das CCICED ist direkt mit dem Staatsrat verbunden. Den Vorsitz führt der stellvertretende Ministerpräsident Han Zheng.
Schon 2017 hat die Regierung einen möglichen Zeitplan für den Ausstieg aus Verbrenner-Autos diskutiert – war damals aber zu keinem Entschluss gekommen. Offizielle Regierungsdokumente sehen jedoch vor, dass batteriebetriebene E-Autos bis 2035 den Großteil der verkauften Autos ausmachen, ohne jedoch klare Zielmarken zu setzen, so Barbara Finamore, Energieexpertin und Autorin des Buchs „Will China Save the Planet?“ gegenüber China.Table. Öffentliche Flottenfahrzeuge wie Busse, Taxis und Lieferfahrzeuge sollen ab 2035 komplett elektrisch fahren.
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