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- Japan und Australien schmieden Militärbündnis
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- Diskussion um Corona-Regeln in Xi’an
- Unfalldatenschreiber wird für Autos Pflicht
- Einführung der Grundsteuer könnte noch dauern
- Gericht befindet US-Forscher für schuldig
- Längster Autotunnel in Jiangsu eröffnet
- Johnny Erling: Xi, Mao, Pu Yi und das kaiserliche Erbe
der Handel mit Emissionsrechten gilt in China genauso wie in der EU als wichtiges Instrument zum Erreichen der Klimaziele. Doch während die Preise für den Ausstoß von Treibhausgasen in Europa steil in die Höhe geschossen sind, machen sie in China bisher kaum einen Unterschied. Es fehlen noch entscheidende Zutaten, analysiert Christiane Kühl in einer ersten Bilanz des noch jungen chinesischen Emissionshandels. So richtig greifen wird das System wohl erst 2025. Ab dann soll laut Plan der Ausstoß an schädlichen Gasen sinken.
Japan und Australien schließen derweil einen Militärpakt. Die zwei großen Pazifik-Inseln nennen den Grund für ihre neue Sicherheitsallianz zwar nicht beim Namen. Doch sie richtet sich eindeutig gegen China. Die Aufrüstung der Volksrepublik zur See treibt die Nachbarn zusammen. So zieht jede Aktion ihre Gegenreaktion nach sich. Das gilt natürlich auch für den Abschluss neuer, exklusiver Allianzen, analysiert Michael Radunski.
Xi Jinping tritt immer mehr auf wie eine neue Version des Kaisers von China. Das ist verblüffend, weil der Feudalismus eigentlich der natürliche Feind des Kommunismus ist. Doch wie sonst lässt sich ein Stuhl mit Drachen-Schnitzereien deuten, dem alten Symbol kaiserlicher Stärke? Oder die kostbaren Teetassen in imperialem Gelb? Johnny Erling interpretiert für uns die Symbole eines Treffens mit der Hongkonger Verwaltungschefin in einem Palastgebäude – und stellt den Zusammenhang zu Mao und dem letzten (echten) Kaiser her.
Finn Mayer-Kuckuk

Analyse
Jahr zwei für den Emissionshandel
Christiane Kühl
Der erste Handelszyklus des chinesischen Emissionshandelssystems (ETS) ist abgeschlossen: Zeit für eine erste Bilanz. Sie fällt gemischt aus. Positiv ist der gelungene Start des Systems: Seit Mitte Juli läuft der Handel mit CO2-Emissionszertifikaten an der Shanghaier Umwelt- und Energiebörse (Shanghai Environment and Energy Exchange/SEEE). Doch auch wenn es am Markt reale Transaktionen gab, muss 2021 eher als ein Testlauf für ein künftiges, umfassenderes ETS gesehen werden. Denn das Instrument macht wegen geringer Reichweite bisher kaum einen Unterschied für die Emissionen:
- Nur Energiefirmen nehmen bislang teil, fast alle von ihnen betreiben Kohlekraftwerke.
- Die Emissions-Zertifikate wurden kostenlos zugeteilt.
- Sie bezogen sich auf die Jahre 2019 und 2020 – und damit rückwirkend auf längst in die Luft geblasene Emissionen.
- Der CO2-Preis ist niedrig.
Zum Stichtag am 31. Dezember erfüllten mit 99,5 Prozent praktisch alle der rund 2.200 teilnehmenden Unternehmen die Auflagen, wie das Umweltministerium am Silvestertag mitteilte. Das bedeutet, sie konnten ausreichend Emissionsberechtigungen für ihre verifizierten CO2-Emissionen aus 2019 und 2020 vorlegen und abgeben. Diese Berechtigungszertifikate haben sie entweder aus der Zuteilung oder kauften sie über das ETS hinzu. In der Regel erwerben ältere Kraftwerke mit hohem CO2-Ausstoß dabei überschüssige Zertifikate effizienterer neuer Anlagen.
Nach Berechnungen des Finanzdienstleisters Refinitiv emittierten die 99,5 Prozent als regelkonform gemeldeten Firmen in den beiden Jahren gewaltige 8,693 Gigatonnen CO2-Äquivalent, also rund 4,35 Gigatonnen pro Jahr. Das entspricht gut 40 Prozent der Emissionen Chinas und laut der britischen Fachwebsite Carbon Brief etwa zwölf Prozent der globalen Emissionen. Zum Vergleich: Die 1.817 vom ETS der EU erfassten deutschen Anlagen stießen 2020 nur 320 Millionen Tonnen (0,32 Gigatonnen) an Treibhausgasen aus.
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