- Rasanter Ausbau der Erneuerbaren macht Klima-Hoffnung
- Wahllose Haftgründe für Minderheiten in Xinjiang
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diese Woche gibt es gute Nachrichten aus China zum Thema Klimaschutz. Eine Gruppe namhafter Energie-Analysten ist auf Basis der ehrgeizigen Ausbauprogramme Pekings für erneuerbare Energien zu dem Schluss gekommen, dass China den Höhepunkt seiner CO2-Emissionen früher erreichen kann als in seinen eigenen Klimazielen angestrebt. Statt 2030 könnte dieser „Peak“ sogar schon 2025 erreicht werden. Voraussetzung dafür ist aber, dass der Energieverbrauch nicht stärker ansteigt als bisher prognostiziert. Welche anderen Hürden es für China noch zu überwinden gilt, analysiert Nico Beckert. Da China der größte CO2-Emittent der Welt ist, wäre ein Erfolg der Klimamaßnahmen des Landes für uns alle wichtig.
Viele seiner gigantischen Wind- und Solarparks errichtet China in Xinjiang – einer Region, die ansonsten vor allem negative Schlagzeilen produziert. Seit Jahren gibt es seriöse Berichte, dass dort auf Geheiß Pekings bis zu einer Million Uiguren und Angehörige anderer Minderheiten in Lagern interniert sind, zur Umerziehung und Sinisierung. Nun wird deutlich: Oft liegen Sippenhaft oder schlichte Willkür den Inhaftierungen in den Lagern zugrunde. Marcel Grzanna hat eine geleakte Liste der Haftgründe einmal genauer unter die Lupe genommen.
„Bald“ wird sich übrigens die UN-Menschenrechts-Hochkommissarin Michelle Bachelet in Xinjiang umsehen dürfen, heißt es. Ob sich die einstige chilenische Präsidentin dabei ein halbwegs authentisches Bild der Lage machen kann, wird sich erweisen.
Wir wünschen Ihnen eine informative Lektüre,
Christiane Kühl

Analyse
Experten: Emissions-Peak schon 2025 erreichbar

Nico Beckert
Größter Kohle-Konsument und gleichzeitig größter Investor in erneuerbare Energien – Chinas Energiepolitik ist ambivalent. Die Volksrepublik verbraucht weltweit mit Abstand am meisten Kohle. Doch auch beim Ausbau der erneuerbaren Energien ist China schneller als jedes andere Land. Allein in den Jahren 2020 und 2021 hat China dreimal mehr Solar- und Windkraftwerke gebaut als die USA oder die EU.
Und es scheint, als könnte die Volksrepublik das Tempo aufrechterhalten. Wenn alle Projekte der Provinz- und Zentralregierung umgesetzt werden, wird China bis zum Jahr 2026 gut 1.200 Gigawatt erneuerbare Energie- Kapazität haben. Das zeigt eine neue Analyse des Centre for Research on Energy and Clean Air (CREA). Diese 1.200 Gigawatt würden gegenüber Ende 2020 mehr als eine Verdopplung bedeuten.

Erneuerbare können zusätzliche Energienachfrage decken
Die Erneuerbaren sind ein wichtiger Eckpfeiler, damit China seine 30/60-Klimaziele erreichen kann: Bis 2030 sollen die Emissionen den Höchststand erreicht haben – und danach fallen. Bis 2060 will die Volksrepublik die CO2-Neutralität erreichen. Fossile Brennstoffe wie Kohle, Öl und Gas im Transport-, Industrie- und Heizsektor müssen durch erneuerbare Energiequellen ersetzt werden. Laut Lauri Myllyvirta, China-Experte beim CREA, könnte der Ausbau der Erneuerbaren so schnell gehen, dass die zusätzliche Energienachfrage der kommenden Jahre komplett durch saubere Energieträger gedeckt werden könne.
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