- Sicherheitspakt mit Salomonen schafft Unruhe
- Abrücken von USA: Asean lehnen Russland-Sanktionen ab
- Lockdown und Ukraine-Krieg verstärken Konjunktur-Sorgen
- Termine der kommenden Woche
- Benzin und Diesel wird teurer
- Umbesetzung vor Volkskongress: Parteichef in Hubei tritt zurück
- Johnny Erling über Maos historische Spatzenjagd
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viele westliche Medien – und die Öffentlichkeit – lieben das Narrativ von der geschlossenen weltweiten Allianz gegen einen in die Ecke getriebenen Putin. Doch auch wenn der traditionelle US-Verbündete Japan in Asien mitmacht, umspannt das Anti-Russland-Bündnis die Welt nicht so rund, wie das Bild vermuten lässt. Ganz Süd- und Südostasien sind nicht wirklich dabei. Vor allem die zehn Mitglieder der Asean-Staatengruppe wollen sich partout nicht auf die Seite der USA schlagen, schreibt Frank Sieren. Ihnen sind die Wirtschaftsbeziehungen zu China zu wichtig.
Tatsächlich haben sich die Äußerungen der südostasiatischen Staatschefs zur Ukraine an die Rhetorik aus Peking angenähert. Das ist auch deshalb bemerkenswert, weil viele der Länder sich mit China im Clinch um Seegebiete befinden. Die Marine der Volksrepublik vereinnahmt umstrittene Südsee-Inseln schneller als je zuvor, analysiert Christiane Kühl. Und doch gewinnt Peking auch im Pazifik neue Verbündete. Die Salomonen-Inseln haben sich von Taiwan abgewandt und einen Sicherheitsvertrag mit China auf den Weg gebracht. All das zum Ärger von US-Präsident Joe Biden, der in Asien viel weniger Verbündete für seine Politik findet als erhofft.
Der Lockdown in Shanghai wird uns noch lange beschäftigen. Zumal er der Vorbote einer langen Reihe von Ausgangssperren sein wird. Omikron lässt sich nur mit harschen Maßnahmen einhegen. Da die Null-Covid-Politik inzwischen Staatsdoktrin ist, lässt sie sich nicht aufweichen – zumal Chinas Gesundheitssystem von einem exponentiellen Wachstum von Infektionszahlen schnell überfordert wäre. Die Störungen in der Produktion haben indessen bereits angefangen. Umfragen der Handelskammer und der chinesischen Statistikbehörde registrieren unisono eine besorgte Stimmung unter Unternehmen. Omikron in Asien und der Krieg in Europa vermischen sich zu einem schlimmen Sturm für die Konjunktur.
Finn Mayer-Kuckuk

Analyse
Das Militär vereinnahmt Südsee-Paradiese

Christiane Kühl
Die Salomonen haben nur rund 700.000 Einwohner und liegen weit draußen im Pazifik, knapp 2.000 Kilometer nordöstlich von Australien. So abgelegen das klingen mag: Der Inselstaat hat sich mitten in einen internationalen Konflikt hineinziehen lassen. Denn er hat ein Sicherheits-Rahmenabkommen mit China aufgesetzt, wie die Regierung in Honiara am Donnerstag mitteilte. Ein zuvor bekannt gewordener Entwurf sah unter anderem vor, dass „China je nach Bedarf und mit Zustimmung der Salomonen die Inseln mit Schiffen besuchen, dort logistischen Nachschub erhalten und Zwischenstopps einlegen kann“.
Die Aussicht auf chinesische Marineschiffe im Pazifik brachte sofort die Platzhirsche und US-Verbündeten Australien und Neuseeland auf den Plan. Das Abkommen berge das Risiko einer „potenziellen Militarisierung der Region“, sagte Neuseelands Ministerpräsidentin Jacinda Ardern am Montag. Aus Canberra kamen ähnliche Töne.
Die Salomonen und China wiesen die Kritik zurück. „Es ist klar, dass wir die partnerschaftlichen Beziehungen unseres Landes diversifizieren müssen, und was ist daran falsch?“, sagte Ministerpräsident Manasseh Sogavare am Dienstag. Man habe „keine Absicht, China zu bitten, eine Militärbasis auf den Salomonen zu errichten.“ An der bestehenden Partnerschaft mit Australien werde sich nichts ändern. Chinas Außenamtssprecher Wang Wenbin sagte, Australiens Hinweise zielten absichtlich darauf, Spannung zu erzeugen.
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