- Drei-Kind-Politik: Aus eins mach drei – doch die Kontrolle bleibt
- Mit QR-Code gegen das Müllproblem
- Ungarn will chinesischen Impfstoff als strategischen Vorteil nutzen
- Reisebeschränkung in Guangdong
- Ministerium verschärft Richtlinien für umweltschädliche Projekte
- Im Portrait: Zhang Yiming
heute ist Kindertag. Doch dass die Entscheider in Peking just einen Tag zuvor die Drei-Kind-Politik verkünden, empfinden viele Chinesen mehr als Affront, denn als familienfreundliche Maßnahme, die die Geburtenrate in der Volksrepublik in die Höhe treiben soll. Denn um das zu erreichen, hätte es Betreuungszuschüsse, Minderungen der horrenden Schulgebühren in den Großstädten oder einfach einen Plan geben müssen, wie sich Beruf und Familie in einem immer härteren Wettbewerbsumfeld vereinbaren lassen. Michael Radunski hat mit Soziologen und Familienexperten über den Kern der überraschenden „Aus-Eins-mach-Drei“-Familienplanung gesprochen und zeigt, dass die Sorge vor einer Überalterung der Gesellschaft die Machthaber in Peking antreibt. Durch den Mangel an jungen Arbeitskräften drohe ein „Niedergang der Wirtschaft“. Im Ringen mit den USA könnte China so seinen wichtigsten Trumpf verlieren.
Stellen Sie sich vor, Sie werden für Mülltrennung belohnt. Ja, wirklich. Ihnen wird dafür sogar Geld ausbezahlt. In Changsha im Süden des Landes hat die chinesische Regierung ein Bonussystem eingeführt, das Mülltrennung per QR-Code nicht nur leicht, sondern auch attraktiv machen soll. Jeder registrierte Haushalt kann Punkte sammeln. Dass dabei auch deutsche Müllentsorger von Berlin bis München ins Spiel kommen, zeigt Frank Sierens Analyse.
Ning Wang

Analyse
Aus eins mach drei – doch die Kontrolle bleibt
Michael Radunski
Chinas Regierung erlaubt es verheirateten Paaren, in Zukunft drei Kinder zu bekommen. Das berichtet die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua am Montag mit Verweis auf eine Sitzung des Politbüros unter Leitung von Staatspräsident Xi Jinping. „Allen Paaren zu erlauben, drei Kinder zu haben, werde dabei helfen, die Bevölkerungsstruktur zu verbessern“, zitiert die Nachrichtenagentur aus der Sitzung. Ziel sei es, „die Geburtenpolitik weiter zu optimieren“. Ab wann die neue Erlaubnis gelten soll, ist jedoch noch offen.
Neben der Drei-Kind-Politik beschloss man, das Renteneintrittsalter schrittweise anzuheben. Es ist ein Vorhaben, das bereits im aktuellen Fünf-Jahres-Plan beschlossen wurden. Doch auch hierzu wurde am Montag mit Details gespart.
„Die Entscheidungen von Montag sind die politische Reaktion auf die niedrige Geburtenrate und die Alterung der chinesischen Gesellschaft, wie sie der 7. Nationale Bevölkerungszensus aufgezeigt hat und dessen Ergebnisse vor kurzem veröffentlicht wurden“, sagt Kaijun Chen, ausgebildete Soziologin der Universität Oxford und inzwischen Nachhaltigkeitsberaterin in Peking, gegenüber China Table.
- Demografie
- Ein-Kind-Politik
- Gesellschaft
- Innenpolitik der KP China
- KP China
Jetzt weiterlesen
… und 30 Tage kostenlos dieses Professional Briefing kennenlernen.
Sie sind bereits Gast am China.Table? Jetzt einloggen