Strategischer Kompass der EU zeigt auf mehr Konfrontation
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Liebe Leserin, lieber Leser,
wie unerbittlich die Führung in China seit Mitte dieses Jahres gegen den Tech-Sektor vorgeht, überraschte viele Beobachter. Schließlich ist der Bereich hochinnovativ und eine Wachstumslokomotive für das Land. Für die Ökonomin Doris Fischer von der Julius-Maximilians-Universität Würzburg ist der Schritt jedoch in gewisser Weise nachvollziehbar: „Natürlich weiß die Führung, dass das Land diese vitalen Unternehmen braucht. Zugleich schaut sie aber auch auf andere Länder und sieht, wie unkontrollierbar und gefährlich gerade auch die sozialen Netzwerke werden können. Das will sie verhindern.“ Im Interview mit Felix Lee spricht Fischer über die „Bauchschmerzen“ der chinesischen Regierung, wenn es um Tech-Unternehmen geht. Außerdem erklärt die Wirtschaftswissenschaftlerin, warum schlechte Nachrichten in einzelnen Sektoren nicht gleich bedeuten, dass das Wachstum zusammenbricht.
In Brüssel wurde am Montag im Rat der EU-Außen und Verteidigungsminister über ein richtungsweisendes Dokument gesprochen: Den Entwurf des Richtungspapiers der Europäischen Union zu Verteidigung und Sicherheit. Tatsächlich zeichnet sich darin eine klarere Haltung des Bündnisses gegenüber Mächten mit deutlich abweichenden Interessen ab. Die Erkenntnis: Es reicht nicht mehr aus, nett und freundlich seine „Besorgnis“ über das Weltgeschehen auszudrücken. Die EU müsse militärisch handlungsfähig werden, lautet einer der Eckpunkte. Leider wird es bis dahin noch sehr lange dauern.
Wir wünschen Ihnen eine spannende Lektüre!
Ihre
Amelie Richter
Interview
„China will sich nicht abschotten“
China-Ökonomin Doris Fischer von der Universität Würzburg
Kaum jemand in Deutschland versteht so viel von Chinas Wirtschaft wie Doris Fischer von der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Im China.Table erläutert sie, warum schlechte Nachrichten in einzelnen Sektoren nicht gleich bedeuten, dass das Wachstum zusammenbricht. Anders als andere Experten kann sie keine Abschottung des Landes ausmachen. Das Gespräch führte Felix Lee.
Frau Fischer, Lieferengpässe, Stromausfälle, Tech-Konzerne stehen unter Druck, dann die Krise des Immobilienriesen Evergrande – die Probleme ballen sich. Wie steht es derzeit um die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt?
Ich habe neulich erst mit einem deutschen Unternehmer gesprochen, der mir schilderte, wie rasant für viele Firmen die Transportkosten von China nach Deutschland gestiegen sind. Es gibt nicht genug Container. Das hat verschiedene Gründe. Ein Problem bleibt aber Corona. Obwohl China im eigenen Land die Pandemie weitgehend im Griff hat, spielt das Virus dennoch eine gravierende Rolle. In den Sommermonaten waren es die Häfen von Ningbo und Shenzhen, die die Behörden wegen ein paar wenigen Fällen teilweise dicht machten. Nun trifft es auch den Bahnverkehr. Die chinesischen Behörden haben zuletzt zwei Grenzübergänge für Güterzüge gesperrt, weil es zwei Fälle gab. Im Bahnverkehr gibt es jetzt ebenfalls einen Rückstau.
Ein Corona-Fall in China – schon stockt der gesamte Welthandel? Wie konnte es so weit kommen?
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