- Deutsche China-Beziehungen vor Zeitenwende
- Taiwans Militär übt den Ernstfall
- Gegenwind für Huawei in Deutschland
- Shenzhen verordnet Closed-Loop-System
- Arbeitsunfälle ernsthaftes Problem
- Zoll setzt auf Freiwilligkeit gegen Affenpocken
- Standpunkt: Gründe für weniger Geburten in Xinjiang
spätestens seit dem russischen Überfall auf die Ukraine – und den Folgen, wie der drohenden Gasknappheit – wird sich Deutschland auch seiner China-Abhängigkeiten zunehmend bewusst. Außenministerin Baerbock und Wirtschaftsminister Habeck wollen einen neuen Kurs einschlagen. Und auch bei den deutschen Unternehmen setzt ein Umdenken ein. Das Problem: Gestaltet sich die Loslösung von Russland schon schwierig, wird es im Falle Chinas eine wahre Herkulesaufgabe. Denn Deutschlands Abhängigkeiten von China sind wesentlich größer und komplexer.
Nico Beckert analysiert, in welchen Bereichen die deutschen Abhängigkeiten am größten sind – und weshalb das viel zitierte „Decoupling“ keine einfache Lösung sein wird. Da auch China sich unabhängiger von Deutschland machen will, lautet sein Fazit: Es steht eine Zeitenwende bevor.
Derweil befindet sich Taiwan in Alarmbereitschaft – im wahrsten Sinne des Wortes. David Demes zeigt, was das für die Menschen in Taiwan bedeutet und wie sich auch das Land für den Ernstfall wappnet: Am Montag heulten Sirenen auf, die Menschen mussten in Bunker – landesweit wurden Schutzmaßnahmen für einen chinesischen Raketenangriff geübt.
Zudem hält Taiwans Militär das Han-Kuang-Manöver ab. Mit mehr als 20 Schiffen und Flugzeugen wird für den Ernstfall geübt: ein Angriff der Volksrepublik China. Die Worte des Bürgermeisters von Taipeh stimmen jedenfalls nachdenklich. „Es ist notwendig, Vorbereitungen für den Kriegsfall zu treffen“, sagte Ko Wen-je am Montag.
Viele neue Erkenntnisse bei der Lektüre wünscht
Michael Radunski

Analyse
Abhängigkeiten sorgen für Zeitenwende im China-Geschäft

Nico Beckert
Über Jahre hinweg galt China als einer der bevorzugten Partner der deutschen Politik und Wirtschaft. Die Volksrepublik war Garant für deutsches Wachstum und ist längst zu Deutschlands größtem Handelspartner aufgestiegen. Auto- und Maschinenbauer machen in der Volksrepublik große Umsätze.
Doch vieles deutet darauf, dass das China-Engagement der deutschen Wirtschaft vor einem Wendepunkt steht. Die Corona-Lockdowns und der chinesische Fokus auf die eigene Wettbewerbsfähigkeit machen das Land zunehmend unattraktiver.
Russland zeigt Risiken durch große Abhängigkeiten
Hinzu kommt die neue Furcht vor zu großen Abhängigkeiten: Deutschlands Gas-Abhängigkeit von Russland wird im Winter wohl zu einer Rezession führen. Vor diesem Hintergrund werden auch die China-Abhängigkeiten Deutschlands neu bewertet. Außenministerin Annalena Baerbock sagte jüngst, es sei ihr „sehr ernst“ mit der Reduzierung der Abhängigkeiten von China.
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