China
Datenkrake Tiktok + Bedrohte Biodiversität
Liebe Leserin, lieber Leser,
Google, Facebook, Amazon, Apple – die großen US-Tech-Unternehmen haben in den vergangenen Jahrzehnten einen gigantischen Schatz an Nutzerdaten gesammelt. Jede Google-Suche, jedes Gespräch mit Siri, jede Amazon-Bestellung und jedes Posting auf Facebook wird gespeichert und ist potenziell für immer abrufbar. Im Alltag haben wir uns damit fast schon arrangiert. Doch was passiert, wenn auch ein chinesischer Konzern auf unsere Smartphones drängt?
Tiktok aus dem Reich des chinesischem Mutterkonzerns Bytedance greift massiv Daten von Nutzerinnen und Nutzern ab, die schließlich beim chinesischen Staat landen können, wie technisch Analysen zeigen. Zyniker mögen einwenden, dass die US-amerikanische NSA doch ohnehin alle Daten hat, warum sollten wir dann bei China vorsichtiger sein? Doch das wäre eine falsche Lehre aus den Enthüllungen Edward Snowdens. Datenschutz sollte im digitalen Zeitalter nicht lästige Aufgabe der Nutzer sein, sondern muss von Staaten durchgesetzt werden.
Und wussten Sie eigentlich, dass es in China keine Dugongs mehr gibt? Forscher haben den als Seeschwein bekannten Meeressäuger für ausgestorben erklärt. Überfischung und Schiffsunfälle führten wohl zu seinem tragischen Abschied vom Planeten Erde. Die Volksrepublik wollte gegen das Artensterben eigentlich ins Feld ziehen und hatte nicht zuletzt bei der Biodiversitätskonferenz in Kunming Großes versprochen. Bei der Umsetzung hapert es nun allerdings massiv, wie Ning Wang analysiert.
