- Daimler baut weltweit Batteriezellwerke – was wird aus Farasis?
- Chinas spezialisierte Exportstädte
- Weitere Unwetter-Warnungen in Henan
- Peking wehrt sich gegen Laborthese
- Hongkong verhaftet Herausgeber von Kinderbüchern
- Johnny Erling über Xis beschwerlichen Aufstieg in der KP
- Personalien: Neuer China-Direktor des Europäischen Auswärtigen Dienstes
die Stadt Zheng’an stellt jährlich sechs Millionen Gitarren her und ist damit als Standort so etwas wie ein Weltmarktführer – auch wenn die Instrumente in vielen kleinen Manufakturen gebaut werden. Zheng’an hat es damit am Donnerstag in eine Meldung der Nachrichtenagentur Xinhua geschafft. Denn in der Pandemie ist die globale Nachfrage nach Gitarren gestiegen, die Region verzeichnete einen Absatzanstieg von 440 Prozent.
Was klingt wie ein allzu spezielles Detail, steht in Wirklichkeit für das Geheimnis des chinesischen Exporterfolgs. Und das wiederum ist nicht nur für die konkurrierende Exportnation Deutschland von Interesse, sondern auch für andere Schwellenländer auf dem Weg nach oben. Die Schaffung von Produktionszentren für einzelne Produktgruppen hat sich als enorm wirksam erwiesen. Wenn sich mehrere Firmen für dasselbe Produkt auf einen Ort konzentrieren, werden sie gemeinsam stärker, analysiert Felix Lee.
Seit Wochen gibt es Gerüchte um Probleme bei der Zusammenarbeit von Daimler mit dem chinesischen Batteriehersteller Farasis. Firmenchef Ola Källenius hat nun die Elektro-Strategie für die kommenden Jahre vorgestellt. Schon erstaunlich bald will der Premiumhersteller keine reinen Verbrenner mehr bauen und errichtet zur Vorbereitung eine Reihe von großen Batteriezellwerken. Das ist ehrgeizig – und doch notwendig, denn die chinesische Konkurrenz legt beim Übergang zu E-Mobilität bekanntlich ein atemberaubendes Tempo vor. Was bei alldem aus der Zusammenarbeit mit Farasis werden könnte, offenbart unsere Analyse.
Finn Mayer-Kuckuk

Analyse
Daimler baut Giga-Fabriken ohne Farasis
Der Einstieg von Daimler in die Elektromobilität verlief mühsam. Neben einigen Hybridmodellen bot der Oberklasse-Hersteller bisher nur Batterieversionen von Kleinserien-Fahrzeugen und des Smart an. Die chinesische Konkurrenz war da über ein Jahrzehnt schneller. Unter dem Druck der chinesischen Behörden gründete Daimler zwar 2012 mit dem einheimischen Anbieter BYD zusammen die Marke Denza, doch sie hat sich nie besonders gut verkauft.
Jetzt drückt Firmenchef Ola Källenius aufs Gas. Am Donnerstag stellte er zusammen mit seinem Führungsteam die Zukunft der E-Mobilität bei Daimler in einer einstündigen Präsentation vor. Der Konzern hat den Übergang zum Batterieantrieb damit noch einmal deutlich vorgezogen. „Der Kipppunkt rückt näher, vor allem in dem Luxussegment, in dem Mercedes-Benz sich bewegt“, sagt Källenius. Bis 2025 soll nun nicht ein Viertel, sondern die Hälfte aller Produkte mit Akkus laufen. Ende des Jahrzehnts endet dann das Zeitalter des Benzinmotors auch bei dem Unternehmen, dessen Gründer ihn erfunden hat.
Das stellt Daimler jedoch vor erhebliche Probleme bei der Beschaffung der nötigen Batterien für seine komplette Jahresproduktion. Zwar fertigt das Unternehmen seine Akkus scheinbar jetzt schon selbst in der Tochtergesellschaft Deutsche Accumotive. Doch den Kern der Energiespeicher, die Batteriezelle, kauft das Unternehmen weiter zu. Im vergangenen Jahr hat das Unternehmen bekannt gegeben, mit seinem chinesischen Partner Farasis Energy in Bitterfeld in Sachsen-Anhalt eine entsprechende Fabrik zu errichten.
- Auto
- Batterie
- BYD
- CATL
- Daimler
- Elektromobilität
- Farasis
Jetzt weiterlesen
… und 30 Tage kostenlos dieses Professional Briefing kennenlernen.
Sie sind bereits Gast am China.Table? Jetzt einloggen