China
Cosco in Hamburg + Weniger Jobs für die Jugend
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Hängepartie um den anvisierten Einstieg der chinesischen Reederei Cosco als Minderheitseigner an einem der drei Containerterminals im Hamburger Hafen ist ein gutes Beispiel für die neue Wachsamkeit der deutschen Politik. Geld aus der Volksrepublik wird nicht mehr unkritisch angenommen, und sei es noch so verlockend.
Eine sorgsame Prüfung des Deals durch das Wirtschaftsministerium ist nicht nur gerechtfertigt. Sie drängt sich regelrecht auf. Zumal es um einen Teil der kritischen Infrastruktur geht, die an ein chinesisches Staatsunternehmen veräußert werden soll. Faktisch würde eine Genehmigung der Investition den Verlust eines weiteren Stückchens Selbstständigkeit bedeuten, was die Logistik und die Versorgung der Bundesrepublik angeht.
Befürworter des chinesischen Einstiegs halten das sicher für Hysterie. Es handle sich doch nur um vier Liegeplätze und 14 Containerbrücken, lauten ihre Argumente – ein Bruchteil der Kapazitäten des Hamburger Hafens. Doch das Beispiel Energieversorgung führt uns zurzeit schmerzhaft vor Auge, wohin eine stetig zunehmende Abhängigkeit von einem autokratischen Staat führen kann.
