China
COP-Bilanz + Evergrande + Nationalgetränk Maotai
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Klimakonferenz in Glasgow endet am heutigen Freitag. Kurz vor Schluss haben sich die beiden größten CO2-Emittenten China und die USA auf mehr Kooperation beim Klimaschutz geeinigt. Christiane Kühl hat im Gipfel-Chaos den Überblick behalten und zieht Bilanz: China hat sich bereit erklärt, bei einigen neuen internationalen Klima-Initiativen teilzunehmen. Anderen, wie dem Ausstieg aus Autos mit Verbrennungsmotor bis 2035/40, blieb das Land fern. Und die Volksrepublik hat in den Gipfel-Reden stärker auf die Umsetzung der schon vereinbarten Klimaziele gepocht. Andere Staaten wollten die Zielmarken, die teils weit in der Zukunft liegen, hingegen verschärfen. So spannend der Gipfel war, am Ende kommt es auf die Umsetzung der Klimaversprechen an. Wir werden für Sie dran bleiben!
Auch in Peking ging gestern ein wichtiger Gipfel zu Ende: das 6. Plenum des Zentralkomitees. Das Plenum hat eine "historische Resolution" von Xi Jinping verabschiedet – erst die dritte in der Geschichte. Bisher ist über den Inhalt wenig bekannt. Aus ersten veröffentlichten Infohappen lässt sich jedoch schließen: Xi konnte seine Macht – wie erwartet – stärken.
Ob die Teilnehmer der beiden Gipfel im Anschluss die Sektkorken knallen ließen beziehungsweise noch knallen lassen, ist uns nicht bekannt. Doch unser Kolumnist Johnny Erling weiß, dass Peking in Zukunft auch international mit Maotai anstoßen lassen will. Der Schnaps konnte sich im Ausland bisher nicht durchsetzen. Das soll sich nun ändern. In der Volksrepublik ist der Staatsschnaps zum Luxusgut und Sammelobjekt geworden. Und zum Synonym für Korruption, wie unser Kolumnist berichtet.
