- Neuer Sozialismus oder soziale Marktwirtschaft?
- Eindrücke vom Expo-Pavillon in Dubai
- Spekulationen um Chef der VW Group China
- Reisen nach Peking werden noch schwerer
- Neuer Akku-Rekord von GAC Aion
- Biden und Xi vereinbaren Abrüstungsgespräche
- EU braucht mehr Zeit für Taiwan-Plan
- Tools: Exportkontrollrecht
nachdem Xi Jinping es mit der „historischen Resolution“ geschafft hat, der Kommunistischen Partei seinen Stempel aufzudrücken, hat er nun die nötige Beinfreiheit. Und die will Xi nutzen, um auch Gesellschaft und Wirtschaft nach seinen Ideen zu gestalten. „Gemeinsamer Wohlstand“ nennt der Staatschef sein Prinzip, das weniger auf Umverteilung als auf Aufstiegschancen setzt. Nico Beckert hat die Schriften Xis zum Thema einmal unter die Lupe genommen.
In Dubai läuft die Expo2020, die wie alle Großereignisse aufgrund der Corona-Pandemie verschoben wurde. Marcel Grzanna ist in das Emirat geflogen und hat sich dort den chinesischen Pavillon angeschaut. Sein Fazit: Mehr Prunk als Inhalte. Auch mit dem Pavillon auf der Weltausstellung spiegele China vor allem seine Selbstwahrnehmung.
Nichts dringt derweil aus dem VW-Konzern über die Gründe für die Ablösung seines China-Chefs Stephan Wöllenstein. Sicher, der Absatz der Elektroautos läuft in China nicht wie geplant. Aber VW ist immer noch Marktführer. Und wer ist überhaupt für das Schlamassel verantwortlich? Christian Domke Seidel hat sich die Umstände des noch immer nicht bestätigten Personalwechsels genauer angesehen.
Eine spannende Lektüre wünscht
Christiane Kühl

Analyse
„Common prosperity“ – Chinas Pläne zur Umverteilung
Nico Beckert
Chinas Führung hat den „gemeinsamen Wohlstand“ („Common Prosperity“) zu einem zentralen politischen Ziel der nächsten Jahrzehnte erklärt. Die wachsende Ungleichheit in China beunruhigt die politisch Verantwortlichen: Diese Ungleichheit dürfe nicht zu einer „unüberbrückbaren Kluft“ werden, sagt Präsident Xi Jinping. Er mahnt, China müsse eine „Polarisierung der Gesellschaft verhindern, den gemeinsamen Wohlstand fördern“ und soziale Stabilität verwirklichen.
Zwar ist der Begriff des gemeinsamen Wohlstands nicht neu. Schon Mao Zedong und Deng Xiaoping haben ihn verwendet. Doch Xi könnte das alte Ziel wiederbeleben und damit sein politisches Erbe definieren. Die Konsequenzen des Konzepts „für die chinesische Politik, Gesellschaft und Wirtschaft werden wahrscheinlich weitreichend und lang anhaltend sein„, schreiben die Analysten der Beratungsagentur Trivium China.
Die Ungleichheit in China nimmt zu
Chinas Wirtschaftswachstum der letzten 40 Jahre hat Millionen Menschen ein besseres Leben ermöglicht. Doch gleichzeitig spaltete sich die einst homogene Gesellschaft zunehmend in Arm und Reich. China hat heute mehr Milliardäre als die USA, das Mutterland des Kapitalismus. Und während die einen ihren Reichtum mit teuren Autos, Gucci-Taschen und Luxusuhren zelebrieren, ist das Aufstiegsversprechen für die große Mehrheit zu einem fernen Traum geworden. Eine Heerschar von „Gig-Workern“ schuftet zu geringen Löhnen, beispielsweise als Lieferbote. Ein Teil der Jugend ist desillusioniert und protestiert mit „Nichts-Tun“ (China.Table berichtete).
- Gemeinsamer Wohlstand
- Gesellschaft
- KP China
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