- Rasanter Ausbau der Erneuerbaren macht Klima-Hoffnung
- Emissionshandel wird erst 2023 ausgeweitet
- Staatsrat will weitere Stromausfälle verhindern
- Behörden erwarten starke Überflutungen im Norden und Süden
- Neue Energiespeicher-Art bald am Netz
- Behörden könnten E-Auto-Subventionen verlängern
- Forscher: Abhängigkeit bei Erneuerbaren senken
diese Woche gibt es gute Nachrichten aus China zum Thema Klimaschutz. Laut einer Gruppe namhafter Energie-Analysten könnte China den Höhepunkt seiner CO2-Emissionen früher erreichen als in seinen eigenen Klimazielen angestrebt. Statt im Jahr 2030 könnte dieser „Peak“ sogar schon 2025 erreicht werden. Der schnelle Ausbau der erneuerbaren Energien macht das möglich. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass der Energieverbrauch nicht stärker ansteigt als bisher prognostiziert. Welche anderen Hürden es für China noch zu überwinden gilt, lesen Sie heute in unserer Analyse. Da China der größte CO2-Emittent der Welt ist, wäre ein Erfolg der Klimamaßnahmen des Landes für uns alle wichtig.
Während es bei den Erneuerbaren also positive Nachrichten gibt, kommt es in einem anderen Klima-Politikfeld zu Verzögerungen. Der chinesische Emissionshandel soll erst 2023 auf die Sektoren Zement, Stahl und Aluminium ausgeweitet werden. Erst ab 2025 müssten diese drei Sektoren Verschmutzungsrechte erwerben. Derzeit ist zwar noch fraglich, ob der Emissionshandel überhaupt einen Klima-Nutzen hat. Es gibt zu viele Schlupflöcher. Doch jede Verzögerung bei seiner Erweiterung und Reform ist ein schlechtes Zeichen für das Weltklima. Was der Volksrepublik durch den Klimawandel droht, zeigt der aktuelle „Wetterbericht“: Chinas Behörden warnen erneut vor Starkregen und Überflutungen. Die regionalen Flutkatastrophen mit hunderten Toten des letzten Jahres könnten sich wiederholen.
Nico Beckert

Analyse
Experten: Emissions-Peak schon 2025 erreichbar

Nico Beckert
Größter Kohle-Konsument und gleichzeitig größter Investor in erneuerbare Energien – Chinas Energiepolitik ist ambivalent. Die Volksrepublik verbraucht weltweit mit Abstand am meisten Kohle. Doch auch beim Ausbau der erneuerbaren Energien ist China schneller als jedes andere Land. Allein in den Jahren 2020 und 2021 hat China dreimal mehr Solar- und Windkraftwerke gebaut als die USA oder die EU.
Und es scheint, als könnte die Volksrepublik das Tempo aufrechterhalten. Wenn alle Projekte der Provinz- und Zentralregierung umgesetzt werden, wird China bis zum Jahr 2026 gut 1.200 Gigawatt erneuerbare Energie- Kapazität haben. Das zeigt eine neue Analyse des Centre for Research on Energy and Clean Air (CREA). Diese 1.200 Gigawatt würden gegenüber Ende 2020 mehr als eine Verdopplung bedeuten.

Erneuerbare können zusätzliche Energienachfrage decken
Die Erneuerbaren sind ein wichtiger Eckpfeiler, damit China seine 30/60-Klimaziele erreichen kann: Bis 2030 sollen die Emissionen den Höchststand erreicht haben – und danach fallen. Bis 2060 will die Volksrepublik die CO2-Neutralität erreichen. Fossile Brennstoffe wie Kohle, Öl und Gas im Transport-, Industrie- und Heizsektor müssen durch erneuerbare Energiequellen ersetzt werden. Laut Lauri Myllyvirta, China-Experte beim CREA, könnte der Ausbau der Erneuerbaren so schnell gehen, dass die zusätzliche Energienachfrage der kommenden Jahre komplett durch saubere Energieträger gedeckt werden könne.
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