- Closed Loop – Arbeiten in der geschlossenen Blase
- Bericht aus einem Quarantänezentrum
- Neue Digital-Strategien für den Automarkt
- Zaghafte Lockerungen in Shanghai
- Warnung an Serbien wegen Lieferung aus China
- Peking erteilt wieder Gaming-Lizenzen
- Sinolytics.Radar: Ende der E-Auto-Förderung
- Portrait: Katja Levy – Verfechterin von Dialog und Austausch
wie zu erwarten war, lässt Pekings Null-Covid-Strategie angesichts steigender Corona-Zahlen auch die Wirtschaft erlahmen. Firmen wie Bosch müssen bereits an einzelnen Standorten die Produktion aussetzen, um den strengen Vorgaben der chinesischen Regierung gerecht zu werden. Eine Notlösung, auf die momentan immer mehr Firmen setzen, ist der „geschlossene Kreislauf“: Statt ins Homeoffice zu gehen, bleiben die Mitarbeiter in der Firma.
Wer nicht raus darf, schleppt auch kein Virus ein, so die simple Rechnung – die Olympischen Winterspiele werden als Paradebeispiel angeführt. Doch ganz so einfach ist es nicht, erklärt Christiane Kühl. Der „Closed Loop“ funktioniert nur, wenn die Unternehmen auf genügend Vorprodukte zurückgreifen können. Und das ist in Zeiten von „Just-in-time“-Produktion und passgenauer Anlieferung selten der Fall.
Ein Musikproduzent aus Italien gewährt uns derweil Einblick in das Shanghaier Quarantänezentrum, in das er nach einem positiven Test eingeliefert wurde. Dabei wollten ihn die Ärzte dort ursprünglich gar nicht: Für einen Ausländer seien die Bedingungen viel zu hart. Wie Alessandro Pavanello die Zeit überstanden hat, berichtet uns Fabian Kretschmer.
Neue Strategien sind derzeit auf dem chinesischen Automarkt gefragt. Dort macht jeder dritte Autohändler Verluste. Mehr Online-Verkäufe sollen das Wachstum ankurbeln, schreibt Christian Domke Seidel. Doch momentan werden gerade einmal fünf Prozent aller Neuwagenverkäufe in China über das Internet abgeschlossen. Unternehmen wie Tesla und Nio legen allerdings schon gut vor. Das inspiriert auch deutsche Hersteller wie VW, BMW und Mercedes dazu, digitale Showrooms einzurichten.
Fabian Peltsch

Analyse
Bangen im Closed Loop

Christiane Kühl
Der so genannte „Closed Loop“ ist für viele Firmen in China zum letzten Rettungsanker geworden. Angesichts drohender Lockdowns quer durchs Land bauen sie einen „geschlossenen Kreislauf“ auf, in dem die Arbeiter für mehrere Tage isoliert vom Rest der Gesellschaft arbeiten, leben und auf eigens angeschafften Betten im Büro schlafen. Damit soll die jeweilige Fabrik virenfrei bleiben, die Fertigung so normal wie möglich weiterlaufen.
Der Autozulieferer Bosch teilte zum Beispiel am Dienstag mit, dass je ein Autoteilewerk in Shanghai und der benachbarten Stadt Taicang derzeit im Closed Loop operierten. Die Produktion in einer Bosch-Fabrik für Thermotechnik in Shanghai und an einem Standort für Automobilkomponenten im abgeriegelten Changchun habe man allerdings unterbrechen müssen. „Wir sehen derzeit vorübergehende Auswirkungen auf die Logistik und die Beschaffung in der Lieferkette“, so das Unternehmen. „In dieser Situation tun wir alles, um die Lieferketten so weit wie möglich aufrechtzuerhalten und die Nachfrage zu bedienen.“
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