- Chinas Abhängigkeit von Gasimporten wächst
- E-Auto-Bauer Nio drängt nach Europa
- Wirtschaftsplaner: 2022 steht Wachstum vor Klimazielen
- Einige Unternehmen müssen CO2-Daten offenlegen
- Im Portrait: Li Shuo von Greenpeace in Peking
beim Umbau des chinesischen Energiesystems steht ein Thema an oberster Stelle: die Energiesicherheit. Die Abkehr von der Kohle, hin zu erneuerbaren Energien wird nicht allzu abrupt ablaufen. Die jüngste Stromkrise und fast schon regelmäßige lokale Stromausfälle über die letzten Jahre haben der Regierung die Notwendigkeit eines stabilen Wandels aufgezeigt. Gas wird dabei eine entscheidende Rolle spielen – sein Anteil am Energiemix steigt schon seit Jahren. China heizt vor allem mit importiertem Gas und ist von seinen Lieferanten abhängig, analysiert Christiane Kühl. Chinas Lösung? Mehr Gas vom Partner Russland statt vom Rivalen USA.
Im Portrait stellen wir Ihnen heute Li Shuo vor. Er ist Campaigner bei Greenpeace Ostasien in Peking. Bei der größten internationalen NGO in China arbeitet er zu den Themen Klima, Energiepolitik, Luftverschmutzung, Wasser und Biodiversität. Doch die Arbeit von Greenpeace in China unterscheidet sich stark von der im westlichen Ausland, wie Juliane Scholübbers im Gespräch mit Li Shuo erfuhr.
Im Verkehrssektor ist es Deutschland noch nicht gelungen, die CO2-Emissionen zu senken. Doch langsam drängen immer mehr E-Autos auf den Markt. Der chinesische Anbieter Nio will ebenfalls ein Stück des Kuchens und drängt zunehmend nach Europa. Christian Domke Seidel sprach mit Zhang Hui, Vice President von Nio Europe, über die Pläne des Unternehmens und neue Ansätze, Kunden zu überzeugen.
Nico Beckert

Analyse
Mehr Gas für den Winter
Christiane Kühl
Schon länger ist China der größte Erdölimporteur der Welt. Seit 2018 führt es auch mehr Erdgas ein als jedes andere Land. Dabei nimmt Flüssiggas einen immer größeren Anteil ein. Und so könnte China 2021 Japan auch als größter Importeur von Flüssiggas (Liquefied Natural Gas/LNG) überholen. In diesem Herbst trieb die Energiekrise im Land – nur Wochen vor dem Einsetzen des kalten nordchinesischen Winters – die Nachfrage trotz horrender Gaspreise weiter nach oben.
Zwar besitzt China eigene Gasvorkommen. Seine eingelagerten Gasreserven lagen 2020 bei 14,8 Billionen Kubikmetern. Trotzdem wurde das Gas im Sommer knapp. Während Erdgas durch die Pipelines etwa aus Russland regelmäßig einströmt, muss LNG mit Spezialfrachtern verschifft werden.
Normalerweise kauft China das Flüssiggas für den Winter im zweiten Halbjahr jeden Jahres. Doch die Erholung nach der Pandemie war so überraschend dynamisch ausgefallen, dass der Energiebedarf höher war als erwartet. Hinzu kamen die Stromausfälle im Sommer. Beides führte im zweiten Quartal zu einem saisonal untypischen LNG-Nachfragehoch. Chinas LNG-Importe lagen im ersten Halbjahr um 28 Prozent über dem durch Corona eher niedrigen Vorjahresniveau. Die Weltmarktpreise für Gas stiegen in dieser Zeit rasant. Im Juli zogen sich Chinas Gaskäufer daher aus den überteuerten Spot-Märkten für Flüssiggas weitgehend zurück – um nur wenig später hektisch dorthin zurückzukehren. Die LNG-Importe des Landes schwankten zwischen März und Oktober daher stark.
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