- Ukraine will Taiwan als strategischen Partner
- Sinolytics.Outlook: Wachstum, Chips und Geopolitik
- BYD: Möglicher Fabrik-Kauf im Saarland
- EU wird unabhängiger bei Batterien
- Philippinen drängen auf Gespräche über Seegebiete
- Game-Hersteller Blizzard stoppt China-Geschäft
- Tools: Mehr Schutz für Whistleblower
Andrij Melnyk, der ehemalige Botschafter der Ukraine in Deutschland und seit November 2022 Vize-Außenminister seines Landes, fordert ein Umdenken der Ukraine in ihren Beziehungen zu China. Seine Aussagen haben für viel Wirbel gesorgt. Formal unterhalten Kiew und Peking seit 2011 eine „strategische Partnerschaft“ und umfassende wirtschftliche Verbindungen. Doch von all dem ist angesichts der russlandfreundlichen Haltung Chinas seit dem Feldzug Putins gegen die Ukraine nicht mehr viel übrig, wie Michael Radunski analysiert. Stattdessen schaut die Ukraine nun verstärkt Richtung Taiwan.
Unterdessen gehen in China die Neujahrsfestlichkeiten weiter, der heutige vierte Tag des Hasenjahrs ehrt trditionell den Küchengott. Auch wir blicken auf das neue Jahr: In Zusammenarbeit mit unserem Kooperationspartner, der auf China spezialisierten Beratungsfirma Sinolytics, erhalten Sie heute drei Prognosen für das Jahr des Hasen aus den wichtigen Themenfeldern:
- Ausländische Unternehmen: Warum ihr Kapital weiterhin essenziell für Chinas Wirtschaft bleibt
- Wachstumspolitik: Wie Peking den steinigen Pfad zur wirtschaftlichen Erholung meistern will
- Geopolitik: Wie die Bedeutung von Chinas Chip-Industrie für Europa weiter zunimmt
Am Dienstag ist außerdem mit dem ersten Africa.Table das jüngste Professional Briefing von Table.Media an den Start gegangen. Africa.Table will fortan jeden Dienstag ein realistisches Bild des afrikanischen Kontinents zeichnen – über Krisen, die kaum zu bewältigen scheinen, aber auch über Länder, die in großen Schritten vorankommen und der entwickelten Welt in vielen Aspekten voraus sind. Hier können Sie sich kostenlos für den Africa.Table anmelden.
Christiane Kühl

Analyse
Wie China die Ukraine verliert

Michael Radunski
Andrij Melnyk hat ein Umdenken der Ukraine in ihren Beziehungen zu China gefordert. „Die Position Chinas wird für uns immer weniger akzeptabel“, sagte der stellvertretende ukrainische Außenminister am vergangenen Donnerstag auf der Veranstaltung Ukraine und die Welt im Jahr 2023. „Wir müssen eine neue Strategie für die Beziehungen zu Peking vorbereiten“, erklärte Melnyk in Kiew.
Grund für diese Überlegungen ist Chinas Verhalten im Ukraine-Krieg. Es ist ein atemberaubender Balanceakt: Einerseits bezeichnet China seine Haltung als neutral. Andererseits preist man die eigene „grenzenlose Freundschaft“ zu Moskau und gibt die Schuld für den Krieg den USA und der Nato. Einem Bericht des Nachrichtendienstes Bloomberg zufolge sollen die USA über Hinweise verfügen, wonach chinesische Staatsunternehmen gar nichtmilitärische Hilfe für Russlands Krieg in der Ukraine leisten. Die Biden-Regierung hat Peking demnach mit entsprechenden Hinweisen konfrontiert, um zunächst einmal herauszufinden, ob die chinesische Regierung von diesen Aktivitäten Kenntnis habe.
So oder so: Chinas Ambivalenz hat nun Folgen. Die Ukraine beginnt, sich von ihrem langjährigen Partner China abzuwenden – und sich dafür einem neuen Verbündeten in Asien zuzuwenden: Taiwan.
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