China
China.Table Special: Scholz in Peking
Liebe Leserin, lieber Leser,
trotz des unglücklich gewählten Zeitpunkts direkt nach dem Parteitag, trotz der beängstigend zunehmenden Rivalität, trotz der Hast, mit der die Termine absolviert wurden: Es war grundsätzlich richtig für den Kanzler, das Gespräch mit Xi Jinping zu suchen. Deutschlands Interessen sind mit China engstens verflochten. Nicht nur wirtschaftlich. China ist ein Akteur im Ukraine-Konflikt, auch wenn es seine wahre Position hinter Phrasen versteckt und unterm Strich eine eher unrühmliche Rolle spielt. Dazu kommen weitere gemeinsame Themen wie Klimaschutz und Pandemiebekämpfung.
Wir schicken Ihnen daher am Tag des Scholz-Besuchs in Peking außerplanmäßig eine Sonderausgabe mit unserer Berichterstattung.
Scholz stand mächtig unter Druck, die Visite bei Xi nicht zum Wohlfühlbesuch zu machen. Das wäre für ihn theoretisch der einfache Weg gewesen. Wer sich jedoch unkritisch in die Umarmung Pekings begibt, hat zwar einen tollen China-Aufenthalt wie Donald Trump im Jahr 2017. Doch davon hat keine der beiden Seiten etwas. Weder war China vorgewarnt, welche handelspolitischen Salven die USA abfeuern würden. Noch konnte Trump vor Ort irgendwelche Verbesserungen für seine Unternehmen heraushandeln.
