- AutoX hängt Google Waymo ab
- Deutsche Zulieferer zu träge?
- Interview Nils Schmid (SPD): Autobranche bewegt sich nur unter Druck
- Great Wall kommt nach Deutschland
- Lotus baut Chinageschäft aus
- Starker Rückgang der Autokäufe
- SMIC baut große Chipfabrik bei Shanghai
- Arm China plant eigene Computerplattform
- Personalien: Neuzugang bei Faraday Futures
autonomes Fahren ist das Thema auf der IAA Mobility in München. Und so überrascht es wenig, dass ein Video aus China auch manchen, der derzeit in der bayerischen Landeshauptstadt weilt, in Aufregung versetzt: In dem Clip der Firma AutoX manövriert ein selbstfahrender Wagen durch die überfüllten Straßen einer chinesischen Großstadt. An den herumflitzenden Fahrrädern und E-Rollern würde Googles Konkurrenzmodell Waymo fast sicher verzweifeln. Kein Wunder, dass AutoX die Unterstützung von Alibaba und SAIC genießt und bereits als der örtliche Marktführer für autonomes Fahren gilt. Frank Sieren hat sich angesehen, wie AutoX es geschafft hat, an den Amerikanern vorbeizuziehen.
Weniger dynamisch scheint zumindest ein Teil der deutschen Autozulieferer auf den anstehenden Wandel der Branche und der Konkurrenz aus China reagieren zu wollen. Zwar gehen 80 Prozent der befragten Zulieferer davon aus, dass sich die Elektromobilität als neuer Standard durchsetzen wird. Aber: 88 Prozent rechnen erst 2030 oder später mit einer „vollständigen Ablösung des Verbrennungsmotors“. Vergeuden diese Unternehmen wertvolle Zeit?
Dazu passt unser Gespräch mit SPD-Außenpolitikexperte Nils Schmid. Er wirft nicht nur der deutschen China-Politik unter Angela Merkel Versäumnisse vor, sondern auch deutschen Automobilbauern. Als Wirtschaftsminister in Baden-Württemberg hatte er noch erfolglos für den Aufbau einer Batteriefertigung geworben. Aber erst unter dem Druck Chinas und der Klimadebatte war die deutsche Automobilbranche zu wirklichen Veränderungen bereit, kritisiert er. Von einem VW-Werk in Urumqi hätte der Sozialdemokrat ebenfalls abgeraten.
Viel Diskussionsstoff erwartet Sie also mit dieser Ausgabe.
Felix Lee

Analyse
Wie AutoX die Konkurrenz beim autonomen Fahren überholt
Frank Sieren
In einem neuen Video demonstriert der von Alibaba und Shanghai Motors unterstützte chinesische Marktführer für autonomes Fahren, AutoX, wie effizient seine Robotaxis mittlerweile durch den Verkehr manövrieren können. Aufgenommen wurde der am Montag veröffentlichte Film während einer Fahrt in einem belebten chinesischen Wohnviertel zur abendlichen Rushhour. Zu sehen ist, wie das vollständig fahrerlose Fahrzeug im Stop-and-go durch das chaotische Gewusel aus Fußgängern, Tieren, Radfahrern, Rollern sowie Essensständen und Baustellenabsperrungen manövriert.
Zudem werden in der „Ultimate Robot Taxi Challenge“, wie das 10-minütige Video betitelt ist, einige herausfordernde „Entscheidungen“ demonstriert: In einer Szene kommt das Roboter-Taxi nach einer blitzschnellen Auswertung der Lage zu dem Schluss, zweimal zurückzusetzen, um Platz für ein anderes Auto zu schaffen, das sich am anderen Ende einer zu engen Fahrspur befindet.
Das Robotaxi im Video ist mit dem AutoX Gen5-System ausgestattet, das vergangenen Monat in Shanghai vorgestellt wurde. Es verfügt über 50 Sensoren, 28 Kameras sowie sechs hochauflösenden Lidar-Systemen, die eine 360-Grad-Abdeckung der Umgebung garantieren. Sie bilden 15 Millionen Punkte pro Sekunde ab. Und die 28 Kameras fangen sogar 220 Millionen Pixels pro Sekunde ein – die dann in der zentralen Recheneinheit mit 2.200 TOPS, also Billionen Rechenoperationen pro Sekunde, verarbeitet werden. Zum Vergleich: Der im neuen iPad verbaute AI-Computerchip schafft elf TOPS.
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