- Peking steckt Geld in neue Standorte
- Xi und Putin rücken in Ukraine-Frage zusammen
- US-Chiphersteller Nvidia bislang unersetzlich für Chinas Elektroautomarkt
- Washington pocht auf Zusagen aus Abkommen
- Schwellenländern droht Überschuldung
- Slowenien blockt Huawei zunächst nicht
- VW mit neuer Strategie
- Brüssel legt Strategie für Normung vor
- Globalwafers kann Siltronic nicht übernehmen
- Tools: Chinas Steueranreize für kleine Unternehmen
- Im Portrait: Claudia Barkowsky vom VDMA in Peking
Liebe Leserin, lieber Leser,
vielerorts wird derzeit über Decoupling und die gleichzeitige Abschottung Chinas von der Welt berichtet. Frank Sieren hinterfragt diese Darstellung und hat sich zu diesem Zweck Chinas Direktinvestitionen im Ausland angeschaut. Sein Befund: Den gängigen Diskussionen zum Trotz ist Chinas Interesse am Ausland keineswegs geschwunden. Allerdings haben sich die Ziele der chinesischen Investitionen stark verändert: weniger High-Tech und weniger Immobilien. Zu Chinas größten Projekten im Ausland gehören derweil die neuen Batteriefabriken in Deutschland.
Wladimir Putin fährt selbst Ski. Sein persönlicher Trainer für den Abfahrtslauf war einst Präsident des russischen Olympischen Komitees. Putin interessiert sich also vermutlich auch für die Wettkämpfe. Als Machtpolitiker ist er jedoch aus einem anderen Grund nach Peking gereist. Indem er sich die Rückendeckung Chinas holt, stärkt er seine Position im Streit um die Nato-Osterweiterung und die Ukraine. Xi hat Putin nun die erwünschte Unterstützung gegen den Westen zugesagt. Mehr zum Zusammenrücken der beiden Ost-Mächte finden Sie in unserer Analyse.
Wir wünschen Ihnen eine spannende Lektüre!
Analyse
China investiert weiterhin in Europa
Im vergangenen Jahr sind die ausgehenden Direktinvestitionen (Outbound Foreign Direct Investment, OFDI) der Volksrepublik trotz Corona und politischer Spannungen um 2,2 Prozent gestiegen, so Pekings Handelsministerium Mofcom. In Dollar gemessen handelt es sich sogar um einen Anstieg um 9,2 Prozent im Jahresvergleich. Die Investitionen belaufen sich demnach auf 145 Milliarden US-Dollar. Diese Zahlen zeigen: Das Interesse Chinas am Ausland ist trotz der Diskussion über Isolation und Abkoppelung nicht geschwunden. Zu den größten Projekten gehören die neuen Batteriefabriken in Deutschland.
Große Gewinner der aktuellen chinesischen Investitionstätigkeit sind die Länder der neuen Seidenstraße (Belt & Road Initiative, BRI). Sie konnten sich zum ersten Mal über einen Kapitalzufluss aus China von als 20 Milliarden US-Dollar freuen. Das ist ein Anstieg von 14 Prozent. Beachtlich ist auch die Entwicklung von Großprojekten, von denen im vergangenen Jahr 560 neu angelaufen sind, 46 mehr als im Jahr zuvor.
Das Volumen der Auslandsinvestitionen war nach einem Höchststand 2016 zunächst eingebrochen. Damals hatte die Pekinger Regierung begonnen, die Investitionen stärker zu kontrollieren. Die Fälle, in denen es hauptsächlich um die Umgehung von Kapitalkontrollen ging, hatten sich gehäuft. Seitdem steigt das chinesische Auslandsengagement jedoch wieder kontinuierlich an. Den damaligen Höchststand hat es allerdings noch nicht wieder erreicht.
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