Interview mit dem Europa-Abgeordneten Charlie Weimers
Vorwürfe der Gattin von Ex-Interpol-Chef Meng
Was steckt hinter der „Common prosperity“?
Pekings zwiespältige Haltung zu Krypto
China stuft diplomatische Beziehungen zu Litauen herab
Great Wall Motor mit neuer Zentrale in Deutschland
Xi zeigt sich friedlich bei Asean-Gipfel
Bundesbank über Folgen der Immobilienkrise
DB erhält Elektrobusse von BYD
Shang-Jin Wei: Reformen zur Rettung des Wachstums
Liebe Leserin, lieber Leser,
ein EU-Abgeordneter erläutert uns die Hintergründe eines denkwürdigen Treffens. Charlie Weimers gehörte zu den Parlamentariern, die sich Ende Oktober mit Taiwans Außenminister Joseph Wu getroffen haben. Aus Pekinger Sicht ein Tabubruch – für Weimers jedoch erst der Anfang. Weimers Position ist eindeutig: Jetzt, wo China seine Drohungen gegenüber der Insel hochfährt, sollte Europa Farbe bekennen. Die EU müsse klarmachen, dass ein Vorgehen gegen Taiwan ernste Konsequenzen haben würde. Die Möglichkeit für Europa gegenüber der Volksrepublik Standfestigkeit zu beweisen, sei größer denn je: Da das Vertrauen in China ohnehin erschüttert sei, gebe es weniger Bedenken, Peking zu verärgern.
Unser Pekinger Autorenteam nimmt sie heute mit in die Tiefen eines wahren Polit-Krimis. Im Oktober 2018 verschwand der erste chinesische Chef von Interpol plötzlich. Viele Tage fehlte jede Spur, ehe die Führung in Peking erklärte, man habe Meng Hongwei wegen Korruption verhaftet. Nun meldet sich Mengs Frau öffentlich zu Wort. In einem spektakulären Interview erklärt sie, dass ihr Mann einer Säuberungsaktion von Staatschef Xi Jinping zum Opfer gefallen sei. Es wird deutlich, dass Pekings Zugriff selbst an die Spitze internationaler Organisationen reicht.
Xi Jinping ist es mit der „historischen Resolution“ gelungen, der Kommunistischen Partei seinen Stempel aufzudrücken. Als „Steuermann“ thront er sicherer denn je an der Spitze der Partei. Das will Xi nutzen, um auch Chinas Gesellschaft und Wirtschaft nach seinen Ideen zu gestalten. „Gemeinsamer Wohlstand“ nennt der Staatschef sein Prinzip, mit dem er weniger auf Umverteilung als auf Aufstiegschancen setzt. Nico Beckert hat die Schriften Xis zu diesem Thema für Sie unter die Lupe genommen.
Wir wünschen Ihnen eine spannende Lektüre!
Ihre
Amelie Richter
Interview
„China ist kein zuverlässiger Partner mehr“
Der schwedische EU-Abgeordnete Charlie Weimers
Die chinesische Zeitung Global Times nannte Charlie Weimers und weitere Abgeordnete bereits „radikale Unruhestifter“. Der Grund: Sie hatten sich für engere Beziehungen zu Taiwan eingesetzt. Brüssel könne in dieser Hinsicht jedoch noch weitaus aktiver werden, meint der EU-Abgeordnete. Im Interview mit Amelie Richter äußert er sich zu möglichen neuen Sanktionen und seinem Treffen mit Taiwans Außenminister Joseph Wu.
Kürzlich hat eine Delegation des Europaparlaments Taipeh besucht, der taiwanische Außenminister Joseph Wu war in Brüssel. Gibt esderzeit eine besondere Dynamik für die EU-Taiwan-Beziehungen?
Ja. Darüber hinaus wurde in der Woche vor dem Besuch von Minister Wu auch die Empfehlung des Europaparlaments zu den EU-Taiwan-Beziehungen herausgegeben. Es gibt also auf jeden Fall einen Impuls dafür.
Wie sehen Sie den Besuch der Abgeordneten des Sonderausschusses für ausländische Einflussnahme auf demokratische Prozesse (INGE) in Taipeh?
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