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auch diesen Montag gehen wir mit einem CEO-Talk online, den Sie hier im China.Table als Interview lesen können. Diesmal hat Frank Sieren mit Christian Sommer gesprochen, dem Chef des German Centre in Shanghai. Sommer blickt mit den Augen des Mittelstands auf das Chinageschäft und die internationalen Beziehungen: Die German Centres sind Dreh- und Angelpunkt der deutschen Gemeinschaft vor Ort.
Sommer warnt vor einer zunehmenden politischen Aufladung der Wirtschaftsbeziehungen, die seiner Ansicht nach beiden Seiten nur schaden kann. Zugleich beobachtet er in Deutschland eine zu große Behäbigkeit zum Beispiel bei der Digitalisierung. China will heute das eigene Schicksal, aber auch das der Weltwirtschaft aktiver bestimmen. Schließlich ist es bereits die Nummer zwei im Ranking der Volkswirtschaften.
Im Medaillenspiegel ist China nach dem ersten Olympia-Wochenende sogar die Nummer eins. Sechsmal Gold in drei Tagen – das verheißt große Erfolge beim weltgrößten Sportfest. Unser Autor Michael Radunski hat sich angesehen, in welchen Disziplinen die Volksrepublik besonders üppig abräumen wird. Denn eins ist klar: Eine Schlappe wie in Rio will Präsident Xi nicht noch einmal sehen. Vor fünf Jahren war die sozialistische Sportnation auf Platz drei abgesackt. Das war immer noch ein gutes Ergebnis, möchte man meinen. Doch aus Gründen der Außendarstellung ist gerade in Japan – und ein halbes Jahr vor den Spielen im eigenen Land – ein anderer als der erste Platz geradezu undenkbar.
Einen guten Start in die Woche wünscht
Finn Mayer-Kuckuk

CEO-Talk
„Die Unternehmen wollen Geschäfte machen, keine Politik“
Selbst nach seinem Erstkontakt mit China in den 1980er-Jahren war noch längst nicht abzusehen, dass er sein Leben im Reich der Mitte verbringen würde: Christian Sommer ist Sohn eines Elektromeisters aus Kiel und befand sich zunächst auf einem ganz biederen Karriereweg als Rechtsgehilfe. Heute ist er eine der am besten vernetzten Persönlichkeiten unter deutschen mittelständischen Unternehmen im Großraum Shanghai.
Sommer hatte Jura studiert, wurde Fachanwalt für Steuerrecht und kam Januar 1995 nach Shanghai, um für eine deutsche Kanzlei zu arbeiten. Die Tätigkeit wurde ihm jedoch schnell langweilig. Nach gut einem Jahr wechselte er als stellvertretender Leiter ins German Centre Shanghai. Danach hat er sechs Jahre lang das German Centre in Peking für die Landesbank Baden-Württemberg aufgebaut, nur um dann wieder nach Shanghai zurückzukehren – diesmal als Chef. Seit über 15 Jahren ist er dort nun der CEO.
Ein einzelner Standort in Shanghai reichte jedoch weder Sommer noch den Bedürfnissen der deutschen Wirtschaft vor Ort. Zwischendurch hat er daher neue Filialen in Taicang und in Qingdao eröffnet. Hunderte deutsche Firmen betreut er nun fast rund um die Uhr. Darüber hinaus veranstaltet Sommer deutsch-chinesische Tischtennis-Turniere. Mit schwarzer Sonnenbrille und Bass sieht man ihn auf Musik-Festivals. Seine Band heißt ShangHigh Voltage und klingt auch so: AC/DC aus Fernost plus eigene Songs. Tagsüber ist Christian Sommer aber ganz klar: Mr. German Centre.
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