China
Boeing nach dem Absturz + Neon-Knappheit + Ernteausfälle
Liebe Leserin, lieber Leser,
es gibt zwar keine neuen Erkenntnisse zur Ursache des Flugzeugabsturzes in Guangxi, obwohl am Mittwoch die Black Box gefunden wurde. Aber einige seiner Folgen sind bereits absehbar: Boeing verliert nach einem neuen Debakel mit einer 737 auf dem chinesischen Markt an Rückhalt, analysiert unser Team in Peking. Ob das gut für Airbus ist, bleibt abzuwarten. Schließlich stößt auch China selbst auf den Markt für Flugzeuge vor.
Folgenreich ist auch der Krieg in der Ukraine für die Lieferketten. Heute betrachtet Frank Sieren die Auswirkungen auf die Versorgung mit dem Edelgas Neon. Es ist zwar vor allem für die Verwendung in altmodischen Leuchtstoffröhren bekannt. In Wirklichkeit findet es heute jedoch vor allem bei der Herstellung von Mikrochips Verwendung – und die sind bekanntlich ohnehin knapp. Davon könnte China profitieren, das als zweitgrößter Anbieter nach der Ukraine im US-Geschäft einspringen kann. Diese neue Abhängigkeit hat wiederum erhebliche Auswirkungen auf die Handelspolitik.
Die Supermarktregale für Mehl und Sonnenblumenöl sind zwar ausschließlich wegen der Hamsterkäufe leer. Doch die Verbraucher reagieren damit eben auch auf völlig berechtigte Sorgen um die Ernährungssicherheit. Sie betreffen bloß eher den Globalen Süden als die EU. Die Ukraine und Russland gehören zu den wichtigsten Exporteuren von Getreide. Wenn China nun wegen des Klimawandels schlechte Ernten einfährt, steigert das die Sorgen erheblich, analysiert Nico Beckert. Zwar hat das Land enorme Vorräte. Doch es wird sie voraussichtlich für sich behalten. Schließlich ernährt es fast ein Fünftel der Weltbevölkerung.
