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Liebe Leserin, lieber Leser,
die endemische Lage ist in Deutschland das Ziel der Gesundheitspolitik. Ihr Beginn markiert das lang ersehnte Ende der Pandemie. Corona würde dann umlaufen wie Schnupfen. Da alle eine Grundimmunität durch Impfungen oder Infektionen mitbringen, unterscheiden sich die weiteren Ausbrüche dann hoffentlich nur noch wenig von einer Erkältungswelle.
Auch für China würde der Übergang zur Endemie das Ende von Abriegelung, Ausgangssperren und Massentests bringen. Doch es hapert an der Immunität. Chinas Impfstoffe wirken zwar gegen Omikron – aber nur schwach. Die Lösung wäre ein Booster von Biontech. Doch das deutsche Präparat hat trotz Lieferverträgen mit dem Fosun-Konzern noch keine Zulassung. Den Gründen spüren wir in unserer Analyse nach.
Eine andere, ebenfalls einst hoch gepriesene deutsch-chinesische Partnerschaft befindet sich derzeit ebenfalls in einem halbtoten Zustand. Daimler zieht sich daher größtenteils aus dem erfolglosen Gemeinschaftsunternehmen Denza mit BYD zurück. Dabei sind die Kräfte ungleich verteilt, analysiert Frank Sieren. In China ist Daimler auf einen technisch starken Partner wie BYD dringend angewiesen, während dieser auch aus eigener Kraft zu den erfolgreichsten Spielern gehört.
Analyse
Das lange Warten auf die Biontech-Zulassung
Die Omikron-Variante setzt Chinas Gesundheitspolitik erheblich unter Druck (China.Table berichtete). Zwar gehen die Zahlen in Xi’an derzeit wieder zurück, dafür flammen neue Infektionsherde an anderen Orten auf. Indem das Virus ansteckender wirkt, erschwert es die Null-Covid-Strategie erheblich. Ein möglicher Ausweg wäre die Durchimpfung der Bevölkerung mit mRNA-Impfstoffen und die anschließende Freigabe der Quarantänemaßnahmen. Die Bevölkerung könnte dann Immunität gegen Omikron aufbauen.
Doch der Weg in die endemische Lage hat sich China an mehreren Stellen versperrt. Darunter verstehen Forscher ein gelegentliches, eher harmloses Aufflammen von Infektionen. Voraussetzung dafür ist eine weitreichende Grundimmunität in der Bevölkerung. Chinas eine Blockade besteht nun darin, die Freiheit vom Virus als hohes Politikziel zu definieren. Sie ist damit jetzt ein Maßstab für den Erfolg der Partei. Die andere Blockade besteht in der Bevorzugung des eigenen Impfstoffs.
Die Vorliebe für die eigenen Produkte ist verständlich, aber in der jetzigen Situation auch problematisch. „Die Totvakzine, die in China verimpft wurden, also ein getötetes Vollvirus, wirkt leider sehr schlecht gegen Omikron„, sagte der Virologe Christian Drosten von der Charité im Deutschlandfunk. Er hält eine Nachimpfung mit Biontech oder Moderna für sinnvoll. „Wenn man da jetzt noch ein mRNA-Vakzin dazu tut, dann erhält man wieder eine ganz gute Wirkung.“
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