- Biden will in Asien Wirtschaftsstrategie vorstellen
- Nürnberg ehrt Xinjiang-Zeugin
- Termine der kommenden Woche
- AHK-Umfrage: Expats wollen China verlassen
- Behörden verhängen Reise-Beschränkungen
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- Emissionshandel wird erst 2023 ausgeweitet
- Staatsrat will weitere Stromausfälle verhindern
- Forscher: Abhängigkeit bei Erneuerbaren senken
- Johnny Erling: Ein Denkmal für den deutschen Spezialisten
Joe Biden wird demnächst zu seiner ersten Asien-Reise als US-Präsident aufbrechen. Zunächst wird er die engen Alliierten Japan und Südkorea besuchen. Schon gestern hat er die Staats- und Regierungschefs der Asean-Gruppe in Washington bei einem Sondergipfel begrüßt. Chinas Führer werden all das mit großem Interesse verfolgen. Denn China und die USA ringen um Einfluss in Asien und insbesondere im Indopazifik. Die Volksrepublik ist in den letzten Jahren mit ihrer Seidenstraße in die Region vorgestoßen. Weniger freundlich gesinnt agiert China im Südchinesischen Meer. Washington hat die Region schon unter Barack Obama zu einem Schwerpunkt ihrer Außenpolitik gemacht. Was kann Biden den Staaten anbieten, um näher an die USA zu rücken? Christiane Kühl hat die Antworten.
Konfliktträchtig ist auch die Verleihung des Internationalen Menschenrechtspreises der Stadt Nürnberg. Nachdem bekannt wurde, dass der Preis an eine Chinesin und Zeugin der Menschenrechtsverletzungen in Xinjiang gehen soll, gab es wie zu erwarten Proteste aus China. Eine Städtepartnerschaft litt darunter. Es gab Drohungen, dass Nürnburger Unternehmer wirtschaftlich unter der Preisverleihung leiden würden. Doch die Verantwortlichen ließen sich zum Glück nicht einschüchtern. Sayragul Sauytbay, die als eine der ersten auf Folter, Inhaftierungen und die Unterdrückung der Uiguren aufmerksam machte, wird den Menschenrechtspreis am Sonntag erhalten.
Chinas Unternehmen haben in den letzten Jahrzehnten massiv aufgeholt. In vielen Bereichen haben sie technologisch mit westlichen Konkurrenten aufgeschlossen, in einigen liegen sie sogar vorn. Vor dreißig, vierzig Jahren war das fast unvorstellbar. Doch was oft untergeht: Es waren deutsche Experten, die Chinas Industrie mit aufgebaut haben, wie Johnny Erling in seiner heutigen Kolumne zeigt. Mitunter wurden die Deutschen als Helden verehrt – so beispielsweise Werner Gerich. Ihm zu Ehren wurde in Wuhan sogar ein Denkmal gebaut. Für zwei Jahre leitete er eine Motorenfabrik. Reformpolitiker hingen an seinen Lippen, wenn er die laxen Produktionsprozesse kritisierte. Die Entsendung der Industrie-Experten geschah damals nicht aus uneigennützigen Gedanken. Vielmehr wollte man neue Exportmärkte für deutsche Industriegüter aufbauen. War man dabei mitunter zu naiv und stärkte einen zukünftigen Wettbewerber und Systemrivalen?
Nico Beckert

Analyse
Biden in Asien: Neue Wirtschaftskooperation gegen China

Christiane Kühl
Zwischen dem 20. und 24. Mai stehen für Biden auf seiner Asienreise mehrere Staatsbesuche an. Zuerst geht es zu den Verbündeten Südkorea und Japan. Dort wird Biden neben Sicherheitsfragen voraussichtlich die Wirtschaftsagenda seiner Regierung für die Indopazifik-Region konkretisieren. Xi Jinping dürfte den US-Präsidenten dabei genau im Auge behalten. Die Konkurrenz mit China ist ein zentrales Thema von Bidens Besuch in der Region.
Derzeit bemühten sich beide Staaten darum, „blinde Flecken“ in ihren Strategien auszufüllen, schreibt James Crabtree, Executive Director des International Institute for Strategic Studies-Asia. Den USA fehlt bisher ein wirtschaftliches Angebot an die Staaten Asiens. Deren ökonomische Verflechtung mit China nimmt stetig zu, etwa durch die neue Regional Comprehensive Economic Partnership (RCEP). Zu RCEP gehören neben China auch Australien, Japan und Korea – nicht aber die USA.
Umgekehrt hat Peking bisher keine überzeugende Antwort auf das Geflecht überlappender Sicherheitsallianzen wie Quad oder AUKUS, die Washington im Indopazifik schmiedet. China beunruhigt seine Nachbarstaaten mit dem Ausbau von Militärbasen im Südchinesischen Meer und Plänen einer möglichen Marinepräsenz auf den Salomonen-Inseln – während die USA ihnen Sicherheitsgarantien bieten. (China.Table berichtete).
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