- Forscher peppen Pflanzen mit menschlichen Genen auf
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- Regierung will Konjunktur ankurbeln
- Johnny Erling: Rückblickende Wut über Ein-Kind-Politik
gegen die aktuelle Empörung infolge der Einführung der Drei-Kind-Politik haben selbst Chinas geübte Zensoren einen schweren Stand, wie Johnny Erling in seiner Kolumne berichtet. In zahllosen Kommentaren erinnerten Internetnutzerinnen und -nutzer an die jahrzehntelange grausame Bevölkerungspolitik – die Ein-Kind-Politik. Schwangere, die ihr zweites Kind erwarteten, wurden verfolgt, illegal geborene Babys als „schwarze Kinder“ gebrandmarkt. Doch statt die Folgen dieser Politik selbstkritisch zu reflektieren, versucht die KP ihre Bevölkerung nun mit geburtenfreundlichen Parolen zu mehr Kinderreichtum zu erziehen.
Der Klimawandel bedroht durch Hitze, Dürren und sintflutartige Regenfälle auch kostbares Ackerland. Sind gentechnisch veränderte Lebensmittel ein Ausweg, um den Ertrag in Zukunft aufrecht zu erhalten? In China sind die Behörden bei der kommerziellen Anwendung von Gentechnik in der Landwirtschaft bisher ähnlich skeptisch wie in Deutschland. Doch die Skepsis könnte verfliegen, wenn einheimische Firmen mehr Know-how sammeln, sagt Frank Sieren. Einem Team aus chinesischen und amerikanischen Wissenschaftlern ist es nun gelungen, den Ertrag von Pflanzen massiv zu erhöhen. Der Trick: Sie haben ein menschliches Gen für Fettleibigkeit eingeschleust. Guten Appetit.
Ein schönes Wochenende wünscht
Nico Beckert

Analyse
Menschliche Gene für die Super-Kartoffel
Frank Sieren
Ein neues Verfahren der Gentechnik könnte die Ernteerträge von Reis und Kartoffeln um bis zu 50 Prozent steigern und sie obendrein widerstandsfähiger gegen Dürre machen. Das ergab eine von chinesischen und amerikanischen Wissenschaftlern angefertigte Studie, die im Juli in der britischen Zeitschrift Nature Biotechnology veröffentlicht wurde. Hauptautoren sind Qiong Yu und Shun Liu von der Peking-Universität.
Die Forscher sind dafür einen neuen Weg gegangen und haben menschliche Gene in Pflanzen eingebracht. Beim Menschen stehen diese Gene mit Fettleibigkeit in Verbindung. Das sogenannte FTO-Gen gilt inzwischen sogar als „Hauptschalter“ für Übergewicht. Doch auch in Pflanzen führen bestimmte Varianten des Gens zu einer Zunahme an Masse. Offenbar sind die grundlegenden Mechanismen des Wachstums bei verschiedenen Organismen ähnlich. Diese Erkenntnis lässt sich künftig möglicherweise nutzen, um trotz des Klimawandels die Nahrungsmittelversorgung zu sichern.
Bei Feldversuchen in China haben Wissenschaftler jedenfalls nachgewiesen, dass das Einfügen menschlicher FTO-Gene in Pflanzen sie deutlich stärker wachsen lässt. Auch die Wurzelsysteme waren innerhalb der Versuchsreihe überdurchschnittlich entwickelt. „Wir glauben, das ist eine sehr gute Strategie, um unser Getreide weiterzuentwickeln“, sagt Jia Guifang, Spezialistin für chemische Biologie an der Peking Universität, dem Smithsonian Magazine. Bevor solche Pflanzen aber als Produkte auf den Markt kommen, sei viel weitere Forschung nötig. Von dem Verfahren dürfen keine Risiken für die Verbraucher ausgehen.
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