- CEO-Talk: Benjamin Wahl vom BVB über chinesische Fans
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wenn China etwas anpackt, dann verändert es sich nachhaltig – das gilt derzeit auch für den Fußball. Im CEO-Talk mit dem China.Table berichtet der dortige Landeschef des BVB von den Interessen der Dortmund-Fans in China. Diese werden auch für einen deutschen Traditionsverein ökonomisch immer wichtiger. Benjamin Wahl erklärt uns: In China wie in Deutschland ist es die besondere emotionale Bindung an den Verein, die seinen Erfolg ausmacht. Doch auch wenn China selbst genug ehemalige Stahl- und Kohleregionen hat, ist die Klientel dort eine ganz andere als im Ruhrpott, sie ist internationaler und weiblicher. Wahl schätzt für uns auch die Erfolgsaussichten des chinesischen Fußballs ein. Außerdem erzählt er von den unterschiedlichen Trainingsmethoden in einem Land, in dem Lehrer noch echte Respektspersonen sind.
Xi Jinping hat derweil in kurzer Folge mit Joe Biden und Angela Merkel telefoniert. Zu den Themen gehörten in beiden Chef-Gesprächen Afghanistan, Corona, Klimaschutz und Handel. Alle Beteiligten kennen sich. Als Vizepräsident unter Obama war Biden bei Treffen mit Xi dabei, solange sich deren Präsidentschaften überschnitten haben – zuletzt 2015.
Doch bei der langjährigen China-Erfahrung enden die Gemeinsamkeiten derzeit auch schon. Merkel hat sich eine grundsätzlich positive Einstellung zu China bewahrt und in den Jahren ein gewisses Verständnis für die dortigen Verhältnisse entwickelt. Sie hat dabei immer wieder zu verstehen gegeben, wie schwierig sie es sich vorstellt, ein so großes und diverses Land effektiv zu verwalten. Biden wiederum setzt derzeit den Kurs seines Vorgängers fort und positioniert sich als Gegenspieler Chinas. Seine lange Erfahrung hat nicht das Verständnis wachsen lassen, sondern die Frustration.
Ein wenig erinnert das an Bidens Umgang mit Afghanistan, das er aufgrund seiner Erfahrungen vor Ort als hoffnungslosen Fall abgeschrieben hat. Er gab sich daher auch keine Mühe, die Sache doch noch zu einem Erfolg zu drehen. China wiederum hat sich durch freien Welthandel nicht wie erhofft zum demokratischen Partner der USA gewandelt; es ist seinem System treu geblieben und verteidigt es offensiver denn je. All das hat Biden als aktiver Politiker miterlebt. Jetzt ist seine Enttäuschung groß, und die US-Politik schwenkt endgültig ins Gegenteil des amerikanischen Kurses vor Trump: Auch bei Biden herrscht eine Neigung zu Protektionismus und Misstrauen vor. Leider tritt Merkel nun als Gegengewicht zu so einem Kurs von der Weltbühne ab.
Einen starken Start in die Woche wünscht
Finn Mayer-Kuckuk

CEO-Talk
„Maskottchen Emma hat einen Weibo-Account“

Frank Sieren
Benjamin Wahl, 39, ist im Grunde der Landeschef eines deutschen Mittelständlers mit 450 Millionen Euro Umsatz. Keines Hidden Champions, sondern eines höchst sichtbaren Champions, den fast jedes Kind in Deutschland kennt. Das Firmenlogo ist gelb-schwarz. Das Unternehmen hat Mitarbeiter aus den USA, Brasilien, Norwegen oder Portugal, aber leider noch nicht aus China. Dennoch gehört die Firma zur Weltspitze: Es findet sich unter den Top Ten der UEFA-Rangliste. Es hat vergangene Saison den DFB-Pokal geholt und den 3. Platz in der Bundesliga: Borussia Dortmund (BVB).
Wahl wurde in eine schwarz-gelb geprägte Familie aus Schwelm bei Dortmund hineingeboren und hat Wirtschaftsinformatik in Gießen und den USA studiert. Danach ist er zehn Jahre fremdgegangen: Er war in China der Vertreter von Bayer Leverkusen, bis er 2017 vom BVB abgeworben wurde. Transfersumme unbekannt. Seitdem lebt er mit seiner Familie in Shanghai und hilft, den chinesischen Fußball zu entwickeln und den BVB bekannter zu machen.
Wie viel westliche Entwicklungshilfe braucht der chinesische Fußball?
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