- Baerbock warnt vor völliger Abkopplung
- Ai Weiwei: Politik löst „Panik und Tod“ aus
- Fall Peng weiter in der Schwebe
- Türkei verweigert Auslieferung von Uiguren
- Kardinal Zen darf zur Papst-Beerdigung ausreisen
- Blick aus China: Die Große Klagemauer
das Jahr 2022 war turbulent und hat uns als Journalisten und Sie als China-Profis laufend mit Überraschungen konfrontiert. 2023 beginnt erneut dramatisch mit einer Pandemie-Welle, die erhebliche Auswirkungen im In- und Ausland hat.
Wir haben den kritischen Künstler Ai Weiwei nach seinen Ansichten dazu gefragt. Er sieht hinter der eiligen Öffnung keinen Plan der Führung, sondern vermutet reines Chaos. Ob die offensichtlichen Fehler das Regime entscheidend schwächen? Nein, sagt Ai Weiwei. Dazu sitzt es zu fest im Sattel.
Derweil wartet die China-Communitygespannt auf die neue China-Strategie der Bundesregierung, von der erste Details ja bereits durchgesickert sind. Im Interview verteidigt Außenministerin Annalena Baerbock nun die Ideen und Ziele ihres Hauses. Deutschland habe „erlebt, was passieren kann, wenn wir uns massiv von einem Land abhängig machen, das unsere Werte nicht teilt, das als autokratisches Regime im Wettbewerb zu unserer Demokratie steht“, sagte Baerbock. Daher sei eine Diversifizierung der Wirtschaft geboten. Die Grünen-Politikerin lobt in diesem Zusammenhang den deutschen Mittelstand – und kritisiert die Dax-Konzerne.
Christiane Kühl

Analyse
„Wir können nicht noch einmal so unverantwortlich auf Sicht fahren“

In der SPD wächst die Sorge, der harschere Ton – vorgegeben durch das Auswärtige Amt und das Wirtschaftsministerium – könne die Beziehungen zu China schwer beschädigen und den Wohlstand gefährden. Verstehen Sie diese Sorge?
In einer komplett vernetzten Welt kann man sich von keiner Region und erst recht nicht von einer der größten Volkswirtschaften abkoppeln. Deswegen ist die China-Strategie auch keine Entkopplungsstrategie. Aber wir haben erlebt, was passieren kann, wenn wir uns massiv von einem Land abhängig machen, das unsere Werte nicht teilt, das als autokratisches Regime im Wettbewerb zu unserer Demokratie steht. Es macht uns verwundbar, und Vorsorge ist der beste Schutz. Ich sehe es als unsere Verantwortung als Regierung an, uns davor zu schützen, indem wir uns und die Wirtschaft systematisch in Außen-, Digital-, Infrastruktur- und Energiepolitik bestmöglich auf der Höhe der globalen Herausforderungen aufstellen.
Setzen Sie Russland und China gleich?
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