- Deutsche Autobauer in China unter Druck
- Green Finance – Pekings grüner Schein trügt
- Monsieur Macrons Probleme mit dem CAI
- Heiße Drähte vor Bidens Klimagipfel
- Huawei verstärkt Smart-Car-Investitionen
- VW hält an Werk in Xinjiang fest
- Im Portrait: Audrey Tang
- Zur Sprache: 表情 biǎoqíng, Emojis
all die Jahre am Konferenztisch mit China haben sich für Maria Martin-Prat ausgezahlt: Die EU-Verhandlungsführerin für das Investitionsabkommen zwischen der Staatengemeinschaft und Peking (CAI) ist innerhalb der EU-Direktion für Handel zur stellvertretenden Generaldirektorin befördert worden. Nicht voran geht derweil für das CAI im Europaparlament: Die zuständige Monitoring-Gruppe des Ausschusses für internationalen Handel hat ihre Treffen seit Verhängung der chinesischen Sanktionen gegen mehrere EU-Parlamentarier ausgesetzt. Das Abkommen werde erst wieder angefasst, wenn Peking die Strafmaßnahmen gegen EU-Abgeordnete zurücknehme, heißt es aus Kreisen des Handelsausschusses. Mit den Sanktionen gebe es keine Mehrheit für das CAI im EU-Parlament. Notfalls wolle man die Arbeit am Abkommen ruhen lassen bis die französische EU-Ratspräsidentschaft beginne – und das ist im Januar 2022.
Genau dieses Abkommen und die EU-Ratspräsidentschaft könnten nun entscheidend für die politische Zukunft des französischen Staatschefs Emmanuel Macron werden – denn die Debatten um und die Abstimmung über das Abkommen erschweren den heimischen Wahlkampf für Macron. In Frankreich wird im Frühjahr 2022 gewählt – von links wie rechts hagelt es Kritik an dem Deal. China.Table wirft deshalb heute einen Blick auf die Beziehungen zwischen Paris und Peking.
China ist der selbsternannte größte Markt für grüne Anleihen – der umweltfreundliche Schein trügt allerdings, wenn man sich die vermeintlich grünen Kredite näher ansieht. Nico Beckert analysiert, was Peking unter den grünen Anleihen versteht und stellt angestrebte Reformen in dem Bereich vor.
Diese Woche startet die „Auto China“ in Shanghai. Frank Sieren ist für China.Table vor Ort und wirft schon heute einen Blick auf die Trends der Automesse, die Marktchancen und Herausforderungen. Er kommt zu dem Schluss: Dieses Jahr wird eines der entschiedensten für die deutsche Autoindustrie in China.
Felix Lee stellt Ihnen im Portrait außerdem eine der aktuell spannendsten Frauen der Weltpolitik vor: Taiwans Digitalministerin Audrey Tang.
Ich wünsche Ihnen einen guten Wochenstart!
Amelie Richter

Presseschau
Analyse
Deutsche Autobauer in China unter Druck
Frank Sieren
„Nur, wenn wir Fahrzeuge mit alternativen Energien entwickeln, schaffen wir es, von einem großen Autoland zu einem mächtigen Zentrum der Autoindustrie zu werden“, erklärte Chinas Partei- und Staatschef Xi Jinping bereits 2014. In Deutschland wollte das niemand wahrhaben. Bis die Regierung verbindliche Quoten für E-Autos in China eingeführt hat. Ein Wettlauf gegen die Zeit begann, bei dem die Chinesen bisher vorne liegen.
Das Ziel: 2025 sollen 25 Prozent der neu zugelassenen Fahrzeuge in China mit alternativen Antrieben fahren. Die Zahlen sprechen dafür, dass der Plan aufgeht: Laut Reuters wurden im März landesweit rund 226.000 Elektroautos und Plug-in-Hybride verkauft, mehr als doppelt so viele wie im Februar. Gegenüber dem Vorjahresmonat beträgt der Zuwachs 239 Prozent. Die Frage ist nur, geht Xis Plan der Antriebsänderung in China auch für die deutsche Autoindustrie auf.
Chinesische Dominanz
Fast 3,2 Millionen E-Autos und Plug-In-Hybride wurden im vergangenen Jahr weltweit neu zugelassen. Das bedeutet ein Plus von über 40 Prozent. International führt Tesla als Anbieter von Elektroautos mit fast 500.000 verkauften Fahrzeugen, gefolgt von VW mit 220.000 und BYD aus Shenzhen mit 179.000. BMW kam mit 163.000 Exemplaren auf Platz 5, gefolgt von Mercedes mit 145.000. Audi landete mit 108.000 noch auf Platz 9. Misst man die Stückzahlen, so ist Deutschland hinter China heute der zweitgrößte Markt für Elektroautos.
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