- Flugtaxis – die Senkrechtstarter der Shanghaier Automesse
- Studie: Chinas Heimvorteil bedroht die Wirtschaftskraft Europas
- Auto Shanghai: ZF präsentiert Hochleistungscomputer
- Mahle: Umsatzrekord in China
- China will Impfstoffproduktion hochfahren
- Zentralbank: Finanzrisiken durch Klimawandel eindämmen
- Yu Yongding: Durch expansive Wirtschaftspolitik Wachstum sichern
- Im Portrait: Gerd Kaminski
Science-Fiction wird zu Wirklichkeit. Das zeigt die derzeitige Automesse in Shanghai auf der Frank Sieren sich das Flugtaxi eines deutschen Anbieters genauer angeschaut hat. Funktionieren wird dieses Gefährt der Zukunft nur mit 5G-Technologie, womit die Wahrscheinlichkeit groß ist, dass es zuerst in China auf den Markt kommt.
China ist der Elefant im Raum, wenn die EU sich überlegt, welche Werkzeuge sie braucht, um besser gegen den ökonomischen Druck von außen agieren zu können. Amelie Richter hat die wichtigsten Punkte einer Studie des Brüsseler Thinktanks European Council on Foreign Relations zusammengefasst, die vor Nachteilen der Europäer in den strategisch wichtigen Sektoren Solar, Telekommunikation und Schienennetz warnt und der EU-Kommission Vorschläge für eine bessere Abwehr der wirtschaftlichen Angriffe der im geschützten heimischen Markt Chinas großgezogenen Unternehmen macht.
Was derzeit auf dem Boao-Forum im Süden Chinas besprochen wird, können Sie in unseren News verfolgen: Staats- und Parteichef Xi Jinping verspricht der Welt, chinesische Impfstoffe zu einem globalen öffentlichen Gut zu machen und Peking will die Produktion hochfahren. Chinas Zentralbankpräsident Yi Gang verkündete auf dem Boao-Forum, seine Behörde werde die Finanzrisiken des Klimawandels in Zukunft genauer analysieren – zudem will die Zentralbank mehr Mittel in grüne Anleihen investieren. Das könnte der EU zupasskommen.
Ning Wang

Presseschau
Analyse
Flugtaxis – die Senkrechtstarter der Shanghaier Automesse
Frank Sieren
Das innovativste Fahrzeug auf der Auto Shanghai ist kein Auto im klassischen Sinne, sondern ein autonomes Flugtaxi, das mit batteriebetriebenen Rotoren angetrieben wird. Es wird auf dem Stand von Geely präsentiert, einem der größten Autohersteller der Welt, dem Volvo gehört und der größter Einzelinvestor bei Daimler ist. Das Flugtaxi ist ein deutscher Hidden Champion und stammt von der Firma Volocopter aus Bruchsal. Unter der Führung von Geely hat Volocopter in einer Finanzierungsrunde 2019 50 Millionen Euro eingesammelt. Geely hält damit etwa zehn Prozent an dem deutschen Unternehmen. Daimler ist schon bei einer vorherigen Runde bei Volocopter eingestiegen. Geely und Volocopter arbeiten an einem „Urban Air Mobility Concept“. „Geely wandelt sich vom Autohersteller in ein Mobilitätstechnologie-Unternehmen,“ sagt Geely Gründer Li Shufu, „Unser Gemeinschaftsunternehmen mit Volocopter unterstreicht unsere Zuversicht in Lufttaxis als die nächste große Herausforderung von batteriebetriebenen Mobilitätskonzepten.“
Und tatsächlich scheint es in China jetzt loszugehen. Der Wettbewerber von Volocopter, Ehang aus dem südchinesischen Guangzhou hat dieser Tage angekündigt, dass die Civil Aviation Administration of China (CAAC) ein Team zusammengestellt hat, um autonome Flugtaxis zu zertifizieren. Zuerst geht es dabei um den Zweisitzer EH216. Doch die Nachricht gilt als Signal für die ganze Branche der „Autonomous Aerial Vehicle“ (AAV). Die Zertifizierungsphase kann allerdings durchaus zwei Jahre dauern, wenn die Politik keinen Druck macht. Das ist auch eine gute Nachricht für ein anderes deutsches Start-up: Lilium. Daran ist der Serieninvestor Frank Thelen beteiligt, aber auch der Tencent-Konzern aus dem südchinesischen Shenzhen. Lilium wird im zweiten Quartal dieses Jahres an der New Yorker Nasdaq-Börse gelistet. Das Münchner Unternehmen fusioniert dazu mit der Qell Acquisition Corporation. Lilium rechnet dadurch mit Einnahmen von 830 Millionen US-Dollar, um sein Flugauto weiterzuentwickeln.
Auf den ersten Blick wirken die Flugtaxis mit ihren Propellern wie Drohnen. Und wie Drohnen können die sogenannten VTOL-Flugzeuge („Vertical Take-Off and Landing“) senkrecht abheben und landen. In der Praxis funktionieren sie also wie Kleinhubschrauber. Sie sind jedoch leiser, einfacher zu steuern und weitaus günstiger.
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