- Das Netzwerk der Auto-Joint-Ventures in China
- Chinas Kinomarkt überflügelt Hollywood
- Die Überalterung bedroht Chinas Wachstum
- Xiaomi plant Europazentrale in Düsseldorf
- Bernd Lange: Peking – ein Partner mit Pflichten
- Im Portrait: Doris Fischer
einst galt der Joint-Venture-Zwang den westlichen Autokonzernen als lästiges Übel beim Markteintritt in China. Mittlerweile ist daraus ein dichtes Netzwerk an Partnern gewachsen. Christiane Kühl hat die Verästelungen sortiert und schreibt auf, wer mit wem an welchen Standorten kooperiert und produziert – und wer das jetzt noch plant.
Welche Produktionen boomen im milliardenschweren chinesischen Kinomarkt und was tun die amerikanischen Produzenten, um Marktbeschränkungen und die Pekinger Zensur zu umgehen? Jörn Petring und Gregor Koppenburg analysieren das Riesengeschäft mit Filmen und werfen einen Blick auf den Geschmack der Kinogänger.
Die beiden Pekinger Korrespondenten gehen außerdem einem gesellschaftlichen Phänomen nach, das die Staatsführung in Peking schon lange besorgt: Es geht um die Überalterung. Die einstige Ein-Kind-Politik hat tiefe Spuren bei den Chinesen hinterlassen und das Streben nach Wohlstand beschleunigt die negative Entwicklung: Es werden zu wenig Chinesen geboren.
Wir möchten Ihnen heute auch einen journalistischen Leckerbissen zum Lesen empfehlen. Die Kollegen des Wall Street Journal haben die wahren Gründe für die plötzliche Absage des Börsengangs von Ant Financial im letzten Herbst aufgedeckt. Ihre Recherche zeigt: Mehreren Pekinger Parteiquellen zufolge hätten die falschen Leute von dem Mega-Börsengang profitiert – nämlich politische Gegner von Xi Jinping. Und das hat die ohnehin misstrauischen Behörden endgültig zum Handeln veranlasst.
Antje Sirleschtov

Presseschau
Analyse
Das Netzwerk der Auto-Joint-Ventures
Christiane Kühl
Ab 2022 fällt in China einer der Eckpfeiler der Wirtschaftspolitik aus den 1990er Jahren: Der so genannte Auto-Joint-Venture-Zwang. Bisher dürfen Ausländer dabei maximal 50 Prozent der Anteile halten – und maximal zwei Joint Ventures betreiben. Beides fällt 2022 weg – für Elektroautos und Plug-in Hybride gilt es schon ab 2018 nicht mehr.
Doch es ist unwahrscheinlich, dass sich das Geflecht an Joint Ventures, das die Investitionen ausländischer Autobauer in China über die Jahre gebildet haben, kurzfristig auflöst. Die chinesischen Partner auszukaufen, würde die internationalen Firmen Milliarden kosten – und das Einverständnis der jeweiligen Partner voraussetzen. Dies sind zumeist große Staatskonzerne. „Dementsprechend müssen die ausländischen Partner neben den Verhandlungen mit den chinesischen Partnern auch mit den zuständigen chinesischen Regierungsbehörden verhandeln“, schrieb Mark Schaub, Managing Partner der Kanzlei King, Wood & Mallesons. Das Interesse an einem Ausstieg aus den erfolgreichen Joint Ventures dürfte für die chinesische Seite gering sein.
Das Ziel der seit 1994 geltenden Joint-Venture-Regel war es, lokalen Autokonzernen direkten Zugang zu Technologie und Expertise der ausländischen Autofirmen zu ermöglichen. Doch bislang waren es die internationalen Marken der Partner, mit denen die Staatsfirmen ihr Geld verdienten. Beim Aufbau eigener Marken – eines der Ziele der Joint-Venture-Politik – haben die meisten bislang nur mäßigen Erfolg.
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