- Lieferketten: Nachschub bleibt fragil
- Marktumfeld: „Buy Local“ vs. Öffnung
- Cybersicherheit: Immer strengere Durchsetzung
- EU setzt Standards – gegen China
- Industrie mit minimalem Wachstum
- Opel-Mutterkonzern Stellantis übernimmt Mehrheit an Joint-Venture
- Litauen-Streit: Brüssel wendet sich an WTO
- Verkürzte Quarantäne in Hongkong
- Im Portrait: Christian Hochfeld von Agora Energiewende
den Neujahrsgruß 新年快乐 (xīnnián kuàilè) werden sie dieser Tage sicherlich an allen Straßenecken hören. Aber es gibt noch andere Möglichkeiten, Ihrem Gegenüber ein frohes, neues Jahr zu wünschen:
恭贺新禧 – gōng hè xīnxǐ (Frohes, neues Jahr)
oder auch
恭喜发财 – gōng xǐ fā cái (Gratulation und viel wirtschaftlichen Erfolg)
Für welchen Gruß Sie sich auch entscheiden: Herzlich Willkommen im neuen chinesischen Jahr!
In Zusammenarbeit mit der Beratungsfirma Sinolytics erhalten Sie heute drei Prognosen für 2022. Sie sollen Ihnen helfen, in unterschiedlichen Themenbereichen 2022 die richtigen Entscheidungen zu treffen. Die wichtigsten aktuellen Entwicklungen erfahren Sie wie gewohnt in unseren News.
Einen genaueren Blick werfen wir zudem auf die geplante Standardisierungs-Strategie aus Brüssel. Die EU-Kommission will damit Europa einen Vorsprung gegenüber China verschaffen. Das Papier soll diese Woche vorgestellt werden. Die Stoßrichtung der Vorschläge zeichnet sich bereits klar ab, schreibt Till Hoppe: Normen und Standards soll künftig europäischer, strategischer und zugleich schneller definiert werden – und schaut dabei auch Dinge bei Peking ab.
In diesem Sinne:
岁岁平安 – Suì suì píng’ān
Möge Ihr Jahr friedlich sein!
Amelie Richter

SINOLYTICS.OUTLOOK
Sicherung der Lieferketten bleibt 2022 schwierig


Die chinesische Regierung wird nicht von ihrer Null-Covid-Strategie abrücken
- Chinas strikte Null-Covid-Strategie hat zur Schließung mehrerer Häfen und Fabriken geführt. So wurden beispielsweise BYD-, VW- und Toyota-Fabriken in Xi’an, Tianjin und Ningbo geschlossen. Aufgrund des Aufkommens von Omikron und des Mangels an mRNA-Impfstoffen in China werden regionale Lockdowns und Fabrikschließungen 2022 wahrscheinlich zunehmen (die mögliche Einführung von Walvax, einem chinesischen mRNA-Impfstoff, wird Chinas Covid-Strategie 2022 wahrscheinlich nicht beeinflussen).
- Angesichts der Olympischen Winterspiele und des Parteikongresses ist eine Lockerung der chinesischen Covid-Beschränkungen nicht zu erwarten. Die Unternehmen müssen bei der Planung ihrer Lieferketten höhere Transportkosten und -zeiten einkalkulieren, die durch die Überlastung oder Schließung von Häfen sowie durch Unterbrechungen bei der Herstellung von Zwischenprodukten in China verursacht werden.
Geopolitische Spannungen werden im Lieferketten-Management immer wichtiger werden
- Der technologische Wettbewerb als dominante strukturelle Triebkraft der Beziehungen zwischen den USA, der EU und China wird nicht verschwinden. Die Biden-Administration beschränkt weiterhin den Abfluss von US-Technologien nach China und bereits 40 % der deutschen Unternehmen in China geben an, dass sie sich durch die Entkopplung zwischen den USA und China geschädigt fühlen (AHK-Umfrage).
- Darüber hinaus wollen die EU und die USA 2022 die Schrauben in Bezug auf chinesische Kerninteressen wie Xinjiang, Hongkong und Taiwan anziehen. Die EU wird über ein geplantes Gesetz zur Sorgfaltspflicht in Lieferketten beraten; Deutschland hat bereits ein Lieferkettengesetz verabschiedet, das 2023 in Kraft treten wird.
- Als Reaktion darauf hat China mit handelspolitischen Vergeltungsmaßnahmen und Verbraucherboykotten Druck auf europäische/amerikanische Unternehmen ausgeübt. Da Xi eine dritte Amtszeit anstrebt, ist mit einer selbstbewussteren Außenpolitik zu rechnen, um der heimischen Bevölkerung Stärke zu demonstrieren. Fälle wie H&M oder Intel, die sich wegen Xinjiang dem Druck der chinesischen Medien ausgesetzt sahen, werden wahrscheinlich häufiger vorkommen.
- Unternehmen bewegen sich also auf einem schmalen Grat zwischen der Einhaltung der EU- und US-Gesetze und der Vermeidung des Zorns der chinesischen Aufsichtsbehörden, was eine systematische Einbeziehung geopolitischer Entwicklungen in das Lieferkettenmanagement unabdingbar macht.
Insbesondere Unternehmen, die von kritischen Rohstoffen oder elektronischen Produkten abhängig sind, stehen vor schwierigen Entscheidungen
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