- EU-Kammer fordert Grenzöffnung
- Kohle-Boom bedroht Chinas Klimaziele
- Immer mehr russisches Öl für die Volksrepublik
- Raketen-Abwehr zum Schutz eigener Nuklerwaffen
- Fahrverbot für Tesla in Beidaihe
- COP15 von Kunming nach Montreal
- François Chimits hält Wohlstandsverlust in China für möglich
für viele europäische Unternehmen ist China der wichtigste Absatzmarkt. Doch das Arbeiten in China wird immer schwieriger: Lockdowns, Lieferkettenprobleme und vor allem weitgehend geschlossene Grenzen sind lediglich die bekanntesten Probleme, unter denen europäische Firmen in China derzeit leiden.
Unser Autorenteam in Peking hat sich die aktuelle Umfrage der EU-Handelskammer in China genauer angeschaut und nachgefragt, was die Führung in Peking tun könnte, um das wirtschaftliche Umfeld in der Volksrepublik wieder zu verbessern. Denn eines ist klar: Die Stimmung ist so schlecht wie nie zuvor. Einige Unternehmen stellten sich offenbar bereits die Frage, wie sehr sie in Zukunft noch auf China setzen wollen.
Auf wen oder was man in Zukunft setzen will – diese Frage stellt sich derzeit auch im Bereich Energieversorgung. Spätestens seit dem Ukraine-Krieg ist sie auf der politischen Agenda vieler Regierungen weit nach oben gerutscht. Doch während Deutschlands Wirtschaftsminister Robert Habeck versucht, Katar und Saudi-Arabien als neue Gas-Lieferanten zu gewinnen, setzt China auf einen anderen fossilen Brennstoff: Kohle.
Unfassbare vier Milliarden Tonnen wurden im vergangenen Jahr in China gefördert – so viel wie noch nie. Zudem werden im ganzen Land dutzende neue Kohlekraftwerke gebaut. Und das alles, obwohl Xi Jinping sein Land gerne als kommende Klimaschutzmacht anpreist. Nico Beckert hat sich genauer angeschaut, was hinter dem Kohleboom in China steckt, weshalb viele Kraftwerke in der Nähe von Wind und Solarparks gebaut werden – und warum führende Klimaexperten den chinesischen Kohleboom gar nicht so negativ bewerten.
Viele neue Erkenntnisse bei der Lektüre wünscht
Michael Radunski

Analyse
EU-Kammer fordert Peking zu Grenzöffnung auf
Die EU-Handelskammer in China hat die chinesische Regierung aufgefordert, die strengen Corona-Maßnahmen endlich zu lockern. „China muss seine Grenzen öffnen. Es verfügt über alle Mittel für ein großartiges Comeback“, sagte Kammer-Vizepräsidentin Bettina Schön-Behanzin am Montag bei der Vorstellung des neuen „Business Confidence Survey“ (BCS) 2022.
China müsse den Unternehmen die Angst nehmen und „mit einem klaren Plan Vertrauen zurückgewinnen“, sagte Schön-Behanzin. Mit Massentests und Lockdowns könne die Lage nicht unter Kontrolle gebracht werden. Anlass für den Appell ist das Resultat der jährlichen Umfrage. Darin wird deutlich, wie sehr die Stimmung in europäischen Unternehmen in China seit Beginn des Krieges in der Ukraine und der Lockdowns in mehreren Wirtschaftsmetropolen des Landes in den Keller gesunken ist.
Trübe Aussichten für das eigene Geschäft, Lieferketten-Probleme, Personalmangel – das alles ziehen die geo- und gesundheitspolitischen Krisen nach sich und belasten das Geschäftsklima in der zweitgrößten Volkswirtschaft. Der BCS der Europäischen Handelskammer in China offenbart die wachsenden Sorgen unter den 620 Firmen, die an der alljährlichen Umfrage teilgenommen haben. Drei Viertel der Mitglieder berichteten, dass die strengen Corona-Eindämmungsmaßnahmen ihren Betrieb negativ beeinflusst hätten. 92 Prozent klagten über Lieferketten-Probleme, die etwa durch Hafenschließungen und steigende Frachtkosten verursacht wurden.
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