eine schreckliche Vorstellung: Die Polizei führt den Ehepartner ab und lässt ihn ohne Kontakt zur Außenwelt im Gefängnis verschwinden – nur, weil er als Anwalt politisch brisante Fälle angepackt hat. Das ist unserer Interviewpartnerin Luo Shengchun passiert. Sie war in den USA, als ihr Mann Ding Jiaxi vor drei Jahren zum zweiten Mal in die Fänge der chinesischen Willkürjustiz geriet. Die Ingenieurin setzt sich nun nicht nur für seine Freilassung ein, sondern auch generellfür einen anderen Umgang mit Diktaturen.
Chinas Wirtschaftspolitik legt wieder eine Reihe von Schaltern um, um den Wachstumsmotor wieder hochzufahren. Der arg gebeutelte Immobiliensektor erhält frische Kredite und erfährt sogar ausdrücklich Förderung. Das ist eine Kehrtwende: Vor zweieinhalb Jahren hatte die Regierung die Branche noch trockengelegt, um Kreditrisiken wieder beherrschbar zu machen. Die schwache Konjunktur lässt ihr jedoch keine Wahl. Nichts stimuliert Chinas Wachstum so sehr wie ein Boom im Hausbau.
Einen guten Start in die Woche!
Ihr Finn Mayer-Kuckuk
Interview
„Menschen verschwinden unter Zwang“
Kostbare Zeit zu zweit: Luo Shengchun und ihr Ehemann, der Menschenrechtsanwalt Ding Jiaxi, im Jahr 2017 – zwei Jahre vor seiner erneuten Festnahme.
Ihr Mann, der bekannte Menschenrechtsanwalt Ding Jiaxi, wurde Ende 2019 festgenommen und gefoltert. Seitdem setzt sich Luo Shengchun für seine Freilassung ein. Ihm droht lebenslange Haft. Westliche Regierungen können mehr tun, um Diktatoren wie Xi Jinping und Wladimir Putin entgegenzutreten, sagt Luo im Gespräch mit China.Table.
Ihr Ehemann, der Menschenrechtsanwalt Ding Jiaxi, wurde im Dezember 2019 in China verhaftet und eingesperrt. Ihm wird „Untergrabung der Staatsgewalt“ vorgeworfen. Wissen Sie, wo er sich zurzeit befindet und unter welchen Haftumständen er leben muss?
Jiaxi befindet sich in der Strafanstalt Lin Shu in der Provinz Shandong. Er lebt mit rund 18 Menschen in einer kleinen Zelle. Die Haftbedingungen sind schrecklich, es gibt keine Möglichkeit, grundlegende Hygiene einzuhalten, kein warmes Wasser, keine Bücher oder Zeitungen. Das Essen ist schlecht und von geringem Nährwert. In den Hof dürfen die Gefangenen nur etwas weniger als eine halbe Stunde am Tag. Es gibt auch keine Stifte oder Papier, um etwas aufzuschreiben.
Haben Sie die Möglichkeit, mit ihm in Kontakt zu treten, beispielsweise über einen Anwalt?
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