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eine schreckliche Vorstellung: Die Polizei führt den Ehepartner ab und lässt ihn ohne Kontakt zur Außenwelt im Gefängnis verschwinden – nur, weil er als Anwalt politisch brisante Fälle angepackt hat. Das ist unserer Interviewpartnerin Luo Shengchun passiert. Sie war in den USA, als ihr Mann Ding Jiaxi vor drei Jahren zum zweiten Mal in die Fänge der chinesischen Willkürjustiz geriet. Die Ingenieurin setzt sich nun nicht nur für seine Freilassung ein, sondern auch generell für einen anderen Umgang mit Diktaturen.
Derweil fordert der Sozialausschuss der Vereinten Nationen (CESCR) China zur sofortigen Einstellung ihres Internatssystems in Tibet auf. Das „Zwangsschulsystem“, das den tibetischen Kindern auferlegt worden sei, müsse unverzüglich abgeschafft werden. Zudem solle die Einrichtung privater tibetischer Schulen erlaubt sein, heißt es in den abschließenden Feststellungen des Ausschusses zum Ende seiner Sitzung in Genf.
Aus Deutschland bekommt das UN-Gremium von der Tibet-Parlamentsgruppe im Bundestag Unterstützung. Die Gruppe fordert die Bundesregierung auf, sich für das Ende der Zwangsinternate einzusetzen. Mehr noch fordert der CDU-Bundestagsabgeordnete Michael Brand einen Aufschrei der zivilisierten Welt. „Dieses gewaltige Verbrechen an einer Million tibetischer Kinder und deren Familien braucht eine globale Antwort, eine globale Initiative zum Schutz dieser Kinder – und zwar jetzt.“
Finn Mayer-Kuckuk

Interview
„Menschen verschwinden unter Zwang“

Ihr Ehemann, der Menschenrechtsanwalt Ding Jiaxi, wurde im Dezember 2019 in China verhaftet und eingesperrt. Ihm wird „Untergrabung der Staatsgewalt“ vorgeworfen. Wissen Sie, wo er sich zurzeit befindet und unter welchen Haftumständen er leben muss?
Jiaxi befindet sich in der Strafanstalt Lin Shu in der Provinz Shandong. Er lebt mit rund 18 Menschen in einer kleinen Zelle. Die Haftbedingungen sind schrecklich, es gibt keine Möglichkeit, grundlegende Hygiene einzuhalten, kein warmes Wasser, keine Bücher oder Zeitungen. Das Essen ist schlecht und von geringem Nährwert. In den Hof dürfen die Gefangenen nur etwas weniger als eine halbe Stunde am Tag. Es gibt auch keine Stifte oder Papier, um etwas aufzuschreiben.
Haben Sie die Möglichkeit, mit ihm in Kontakt zu treten, beispielsweise über einen Anwalt?
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