der Klimawandel scheint derzeit realer denn je. Rekordhitze, kollabierende Gletscher und nicht zuletzt ein Blick auf die vielen vertrockneten Wiesen zeigen uns, dass die Veränderungen keine Theorie mehr sind, sondern ab jetzt unseren Alltag bestimmen. Auch der Anstieg des Meeresspiegels ist wieder Thema. Welches Ausmaß er annehmen wird, ist je nach Simulation unterschiedlich. Fest steht aber: Das Wasser steigt bereits.
Allen Ländern mit einer Küste bereitet dieser Trend Sorge. China ist hier keine Ausnahme. Im Gegenteil: Ein besonders hoher Anteil der Wertschöpfung findet in den Küstenstädten statt. Sie sind zudem dicht geballte Bevölkerungszentren. Ning Wang analysiert, was der steigende Meeresspiegel für China bedeutet und wie es darauf reagiert. Eindeichen ist günstiger als Umsiedeln, lautet das Fazit.
Die Hälfte des in Deutschland verarbeiteten Magnesiums kommt aus China. Bei Seltenen Erden ist die Abhängigkeit von China ähnlich hoch. Und indirekt noch viel höher, denn die deutsche Industrie ist auf Vorprodukte aus anderen EU-Ländern angewiesen, die noch mehr Rohstoffe von dem asiatischen Weltmarktführer beziehen. Nico Beckert analysiert, warum es so schwerfällt, von dem bewährten Lieferanten loszukommen. Unter anderem ist China so viel billiger, weil die Produktionsbedingungen geringeren Umweltstandards unterliegen.
Ihr
Finn Mayer-Kuckuk
Analyse
Küstenstädte stemmen sich gegen Anstieg des Meeresspiegels
Nah am Wasser gebaut: Shanghai.
Durch den Klimawandel steigt der Meeresspiegel weltweit. Ausgerechnet die besonders wohlhabenden Metropolen an den Ostküsten Chinas könnten besonders betroffen sein. Die Regierung will die Städte nun stärker schützen.
Sie sind die Wahrzeichen der rasanten Entwicklung Chinas den vergangenen Jahrzehnten: Hochhäuser wie der Shanghai Tower in Pudong. In den Küstenstädten blüht die Wirtschaft, werden gigantische Wohnanlagen gebaut und entstehen gute Jobs. Doch die küstennahe Lebensweise ist bedroht.
Das Ministerium für Natürliche Ressourcen 自然资源部 verzeichnete für die vergangenen zehn Jahren einen „hohen Anstieg des Meeresspiegels“ an der Küste: 84 Millimeter, also ungefähr eine Handbreit. Dieser Wert bezieht sich auf 2021 im Vergleich zum durchschnittlichen Stand der Zeit von 1993 bis 2011.
Dieser Anstieg im vergangenen Jahr markiert einen Rekord. Er wirkt auf die Behörden und auf Experten in höchstem Maße beunruhigend. Zum Vergleich: Der globale mittlere Meeresspiegel ist seit 1880 um etwa 210 bis 240 Millimeter gestiegen. Fast ein Drittel des Anstiegs ist in den vergangenen zweieinhalb Jahrzehnten dazugekommen. Für die kommenden Jahre erwartet das Ministerium eine weitere Zunahme um ein bis zwei Handbreit.
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