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die Japanerinnen haben es vorgemacht. Schon in den Nullerjahren begannen die Frauen in Chinas trendigem Nachbarland, auf die Ehe zu verzichten. Sie sind mehrheitlich gut ausgebildet und wollen lieber Karriere machen und das Leben genießen, statt sich um Abwasch und Kinder zu kümmern – denn das hätte der Mann von ihnen erwartet. Genauso läuft es jetzt in China, wie Marcel Grzanna berichtet. Hier wie dort blicken die staatlichen Planer mit Sorge auf den Trend. Denn weniger Eheschließungen gehen auch heute noch mit einer geringeren Geburtenzahl einher.
Chinas größte außenpolitische Krux ist möglicherweise das Misstrauen aller seiner Nachbarn (außer Pakistan) gegenüber den Absichten der neuen Weltmacht. Das nutzt jetzt Joe Biden, indem er ein fast vergessenes Format wiederbelebt und auf eine neue Stufe hebt: Den „Quad-Austausch“ der USA mit Japan, Indien und Australien. Zusammen kreisen diese Länder China geopolitisch ein. Biden zeigt damit abermals: Er will den konfrontativen Kurs gegen China fortsetzen. In Peking löst all das erhebliches Unbehagen aus, analysiert Michael Radunski.
Wer in China lebt oder das Land nur länger bereist, bemerkt manchmal Schriftzeichen auf den Geldscheinen, die wie aufgestempelt aussehen. Oft handelt es sich um politische Botschaften der Falun-Gong-Sekte. Unser Kolumnist Johnny Erling ist dem Phänomen auf den Grund gegangen: Es sind professionelle Druckereien, die Zahlungsmittel in Flugblätter verwandeln.
Finn Mayer-Kuckuk

Analyse
Vier gegen China
Michael Radunski
Li Jimings Drohung war deutlich: Sollte Bangladesch der Quad beitreten, werde das die Beziehungen zwischen Peking und Dhaka fundamental schädigen. Chinas Botschafter in Bangladesch wollte an seiner Warnung keinen Zweifel aufkommen lassen und legte nach. „Die Geschichte hat es wieder und wieder gezeigt, solche Partnerschaften schaden der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung unserer Nachbarn und dem Wohlergehen seiner Menschen“, sagte Li Anfang Mai in Dhaka.
Pekings Zorn richtet sich auf die sogenannte Quad, den „Quadrilateral Security Dialogue“, einem informellen Gesprächsforum der USA, Japan, Australien und Indien. Laut Selbstbeschreibung tritt die Quad für einen „freien und offenen Indo-Pazifik“ ein. Japans ehemaliger Premier Shinzo Abe bezeichnet das Bündnis als „Sicherheitsdiamant“ und preist es als einen Verfechter der Demokratie in Asien. Und genau das erzürnt Peking. Zwar vermeidet es die Quad in ihren Erklärungen China explizit zu erwähnen, aber allen klar ist, worum es im Grunde geht: ein Gegengewicht zu China aufzubauen.
Wende unter Biden
Die Ursprünge der Quad liegen im Jahr 2004. In den Monaten nach dem verheerenden Tsunami im Indischen Ozean bündelten Australien, Indien, Japan und die USA ihre Kräfte, um zu helfen: In der „Tsuanmi Core Group“ sammelten sie Truppen und humanitäre Helfer, Hubschrauber, Schiffe und Transportflugzeuge. Als China drei Jahre später seine Ansprüche im Südchinesischen Meer immer forscher verfolgte, griff der damalige japanische Premier Shinzo Abe auf jene Tsunami-Vierergruppe zurück und initiierte den „quatrilateralen Sicherheitsdialog“.
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